Studienverlauf

Die Regie-Studierenden an der Filmuniversität verbringen ihr Studium mit einer Reihe praktischer Übungen. Diese sind in mehrere kleinere Übungen und drei Hauptübungen unterteilt. Darüber hinaus besuchen die Regie-Studierenden verschiedene Seminare, die Filmtheorie beinhalten und die der Entwicklung eigener Filmprojekte im Rahmen des Studiums dienen. Im Rahmen dieser Übungen haben die Studierenden die Möglichkeit, Pitches zu veranstalten und mit anderen Studierenden der anderen Studiengänge in Kontakt zu kommen. Darüber hinaus organisiert der Studiengang Regie verschiedene Workshops und Visiting-Artists-Veranstaltungen, bei denen die Studierenden Filmemacher*innen aus der Branche treffen und Erfahrungen austauschen können. In vielen dieser Workshops werden in kleineren Übungen Stoffe entwickelt und teilweise auch gedreht. Die Übungen werden technisch und finanziell von der Universität unterstützt. Ziel ist es, die eigene Handschrift und Perspektive kennenzulernen und zu schärfen, eine umfassende Einführung in den Herstellungsprozess von Filmen zu erlangen, die Grundlagen der Filmgeschichte zu erlernen, in spezifischen Workshops und Seminaren über Filme zu sprechen, neue Filme und Herangehensweisen kennen zu lernen und eigene Meinungen und Haltungen zu hinterfragen oder zu vertiefen.


Im ersten Jahr:

  • Das erste Studienjahr wird vom dokumentarischen Erzählen geprägt. Nach verschiedenen kleinen Übungen und dem Besuch des Filmfestivals Dok Leipzig endet das erste Semester mit der sogenannten F1. Hier wird ein kurzer Dokumentarfilm entwickelt, der dann in verschiedenen Filmteams mit anderen Filmuni-Studiengängen (wie Kamera, Sound, Montage und Produktion) gedreht wird. Am Ende werden diese Filmprojekte Filmuni intern präsentiert und ausgewertet. Die Filmuniversität besitzt für alle Übungen Montageräume und professionellen Soundstudios bzw. Gradingräume, in denen die Postproduktion dieser Filme in enger Zusammenarbeit mit anderen Studiengängen stattfindet.
  • Die Regie-Studierenden dürfen diese Filme zur Festivalauswertung und zu Filmfestivals einreichen und mit dem Erstjahresfilm auf Tour gehen.

Im zweiten Jahr:

  • Im zweiten Jahr arbeiten die Regie-Studierenden an fiktionalen Stoffen. Nach einer interdisziplinären Auftaktübung mit großem Studiobau und einem weiteren Filmfestivalbesuch werden dann Drehbücher für die sogenannte F2 entwickelt. Hier dürfen die Studierenden sowohl selbst schreiben als auch eng mit Drehbuch-Studierenden zusammenarbeiten. Diese Stoffe werden von dramaturgischen Professor*innen und Dozent*innen betreut. In 5 Drehtagen können die Regie-Studierenden ihre Spielfilmübungen dann mit Studierenden aus anderen Studiengängen wie z.B. Szenografie, Produktion und Kamera drehen. Die Postproduktion und Auswertung für Festivals zusammen mit der Uraufführung findet genau wie bei der F1 ebenfalls im Rahmen der zweiten Übung statt.

In den letzten zwei Jahren des Studiums:

  • Nach einem eher schulischen Stundenplan, der die Grundlagen des dokumentarischen und fiktionalen filmischen Erzählens gelehrt hat, wird das Studium nun freier. Neben ein paar Pflichtveranstaltungen können Kurse frei gewählt werden. Außerdem schreibt die Uni viele Projekte (Kooperationen mit Sendern, internationale Austauschprogramme etc.) aus, für die sich die Studierenden nun auf Grund ihres freien Stundenplans bewerben können. Sie haben außerdem die Möglichkeit so genannte „Werkstattfilme“ mit einem kleinen Budget zu drehen. Währenddessen wird die F3, für die eine Produktion von insgesamt 2 Jahren angesetzt wird, entwickelt und realisiert. Hier können die Regie-Studierenden frei wählen, ob sie sich für ihren Abschlussfilm auf Dokumentar- oder Spielfilm (bzw. Hybridformen) konzentrieren wollen. Die Regie-Studierenden werden die Pre-, Post- und Produktion ihrer Abschlussfilme wieder gemeinsam mit Studierenden aus anderen Studiengängen drehen. Dabei dürfen die Studierenden ihre Stoffe bei der Redaktionsförderung zur finanziellen Unterstützung einreichen, die in Koproduktionen mit der Filmuni arbeiten.

Im Bachelorstudium werden grundlegende künstlerisch-praktische, erzählerische, handwerklich-technische fachtheoretische und wissenschaftliche Kenntnisse vermittelt. Beobachtungs- und Gestaltungsfähigkeit sollen entwickelt werden. Ein methodisch aufgebautes System von Übungen unter Beteiligung der anderen Studiengänge dient der praktischen Erprobung und Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten und der Ausprägung künstlerischer Individualität. Die Regelstudienzeit endet nach 8 Semestern. Danach ist es möglich, sich für den Master zu bewerben und hier dann vertieft in den Dokumentar- oder Spielfilm einzusteigen.

Detaillierte Informationen zum Studium und den Studieninhalten entnehmen Sie bitte der Studien- und Prüfungsordnung, den Modulbeschreibungen und dem Studienplan.

Vor dem Studium hatte ich nicht die Ressourcen zu verstehen, was es bedeutet, kooperative und interdisziplinäre Filme zu machen. Der Austausch mit anderen Regisseur*innen, die Freundschaften zu Menschen aus den verschiedensten Gewerken und der Zugang zu Filmen aus der ganzen Welt haben mein Verständnis vom Filmemachen grundlegend geprägt.

Hannah Wolny, BA Regie