Summer School "VR und AR in der NS-Geschichtsvermittlung"

Wie erzählen wir Geschichte im digitalen Raum? Wie prägen immersive Medien die Erinnerung an den Holocaust? Die diesjährige Summer School in Kooperation mit dem Brandenburg Museum fokussiert auf innovative Ansätze der digitalen Zeitzeugenschaft in der NS-Geschichtsvermittlung.

Kurstermin: 29. September - 02. Oktober 2025 Teilnehmendenzahl: max. 25 Personen
Veranstaltungsort: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Zielgruppe: Gedenkstättenmitarbeiter*innen sowie Multiplikator*innen und Pädagog*innen der politischen Bildungsarbeit, Wissenschaftler*innen, Mitarbeiter*innen aus dem Museumskontext und Archiven
Sprache: Deutsch Bewerbungsfrist: 20. Juli 2025 (Teilnahme kostenlos)

Die viertägige Summer School lädt ein, sich zu vernetzen und weiterzubilden, um auf die Herausforderungen des schnellen digitalen Wandels sowie die zunehmende Bedeutung von immersiven Medien und künstlicher Intelligenz in der Erinnerungsarbeit vorzubereiten und ihre Möglichkeiten und Grenzen auszuloten. Neben wissenschaftlichen Vorträgen, Diskussionsrunden werden praktische Workshops und zahlreiche Praxisbeispiele vorgestellt und kritisch diskutiert. Die diesjährige Ausgabe findet im Rahmen des Projektes “In Echt? Virtuelle Begegnungen mit Zeitzeug*innen” statt.  

Die Summer School kann einzeln besucht werden, ist gleichzeitig Auftakt für die Teilnehmer:innen des Memory Media Labs

Die Bewerbungsfrist für 2025 ist beendet.

Inhalt & Ziele

Die Summer School fördert durch ihren praxisnahen Ansatz den direkten Transfer innovativer digitaler Vermittlungsmethoden in die eigene Bildungsarbeit. 

Im Zentrum steht die VR-Anwendung im Projekt "In Echt?" als wegweisendes Praxisbeispiel sowie weitere Vorreiterprojekte wie "Frag nach!", "Die wenige Zeit" und "Als junger Mensch in der Shoah". Besondere Highlights bilden der exklusive Besuch im Volucap-Studio, wo Teilnehmende Einblicke in modernste 3D-Aufnahmetechniken für digitale Zeitzeugnisse erhalten, sowie praxisorientierte Workshops zu Grundlagen der Entwicklung von KI/Avatar-Anwendungen und XR-Projekten mit der Unity-Game Engine unter Anleitung von Fachexpert:innen. In fokussierten Inputs präsentieren Gedenkstätten, Archive und digitale Vermittlungsprojekte ihre Erfahrungen, darunter Zweitzeugen e.V. und das DNB Exilarchiv.

Der Praxistag vermittelt neben einem Einblick in die XR-Entwicklung mit Unity und Einblicke in die VR-Entwicklung auch konkrete Anleitungen und Informationen zu Projektmanagement, Finanzierungsmodellen und nachhaltigen Partnerschaften in Form eines interaktiven "Beratungsparcours". 

Als konkretes Ergebnis nehmen die Teilnehmenden ein fundiertes Verständnis der technischen Möglichkeiten und didaktischen Herausforderungen digitaler Zeitzeugenschaft mit, ergänzt durch erste praktische Fertigkeiten in der Nutzung von VR/AR-Technologien und KI-Anwendungen. Sie erhalten ein Netzwerk aus Fachexpert:innen und potenziellen Kooperationspartner sowie einen praxisorientierten Methodenvielfalt mit Strategien zur Konzeption, Finanzierung und nachhaltigen Implementierung eigener digitaler Vermittlungsprojekte. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Best-Practice-Beispielen werden sie befähigt, ethisch reflektierte und technisch fundierte Ansätze für ihre jeweiligen Einsatzgebiete zu entwickeln.

Themen

  • Theorie und Praxis - Digitale und virtuelle Technologien in der Vermittlung von NS-Geschichte
  • Volumetrisches Video und immersive Medienproduktion
  • Immersion & Authentizität: Neue Formen des digitalen Erzählens
  • NS-Vermittlung im digitalen Zeitalter - Bildungsansätze
  • Projektmanagement und -nachhaltigkeit

Ziele:

  • Erwerben Sie praxisrelevantes Grundlagenwissen in VR, AR und KI für die digitale Geschichtsvermittlung und Einblick in die XR-Entwicklung mit Unity
  • Entwickeln Sie Strategien für die Planung, Finanzierung und Implementierung Ihrer digitalen Projekte, um nachhaltige und zeitgemäße Bildungsarbeit zu fördern.
  • Knüpfen Sie Kontakte zu Fachexpert:innen und potenziellen Partnern, um die Herausforderungen des digitalen Wandels in der Erinnerungsarbeit gemeinsam zu meistern.
  • Entdecken Sie die Chancen und Grenzen von immersiven Medien für die NS-Geschichtsvermittlung
  • Profitieren Sie von Best-Practice-Beispielen, die Ihnen helfen, digitale Vermittlungsmethoden direkt und effektiv in Ihrer Bildungsarbeit zu integrieren.

Leitungsteam

Portraitbild Johanna Schüller

Johanna Schüller

Johanna Schüller ist seit 2022 in der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte (BKG) in Potsdam Projektleiterin des EVZ-geförderten mobilen Ausstellungsprojektes „In Echt? – Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug:innen“. Als studierte Judaistin, Polonistin und Medienwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt „Holocaust-Studies“ und „polnisch-jüdische Geschichte“ arbeitete sie während ihres Volontariates in der Topografie des Terrors und war anschließend als Freelancerin für unterschiedliche Ausstellungsbüros (u.a. die Exponauten/Berlin) im kuratorischen Bereich tätig. Bevor sie zur BKG kam, war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Kulturprojekte Berlin im Ausstellungsteam für die Konzeption der BERLIN GLOBAL-Ausstellung im Humboldt Forum in der Projektkoordination tätig.
Bild von Dr. Katalin Krasznahorkai

Dr. Katalin Krasznahorkai

Katalin Krasznahorkai ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und Autorin mit über zwanzig Jahren Erfahrung in der Konzeption und Leitung von internationalen Forschungs- und Kulturprojekten. Nach dem Studium der Kunstgeschichte an der Eötvös Lorand Universität Budapest, der Humboldt-Universität Berlin und der Universität Wien promovierte sie 2015 an der Universität Hamburg. Mit Stationen am Ludwig Museum Budapest, dem Collegium Hungaricum Berlin und der Universität Zürich ist sie seit 2022 die Kuratorische Leitung bei der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte und Programmleiterin des Brandenburg Museums für Zukunft, Gegenwart und Geschichte in Potsdam, wo sie auch das Projekt „In Echt? Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug:innen“ leitet.
Foto von Prof. Dr. Björn Stockleben

Prof. Dr. Björn Stockleben

Björn Stockleben ist Professor für Emerging Media Production an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF seit 2016. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kreative Kollaboration, Produktion Immersiver Medien und neue Technologien in der Filmproduktion (Virtual Production, Künstliche Intelligenz). Seit 2020 leitet er Projekte zum Aufbau eines Archiv von volumetrischen Interviews mit Zeitzeug*innen des Holocaust und der Produktion von XR-Experiences im Bereich der Erinnerungskultur. Dies umfasst unter anderem die "Die wenige Zeit" über die Gefangenschaft von Margot Friedländer im Ghetto und KZ Theresienstadt, sowie das Projekt "In Echt?", das im Sommer 2025 durch Deutschland tourt und Ausschnitte aus 5 volumetrischen Interviews zeigt.

Bewerbung & Teilnahme

Bewerben Sie sich jetzt zur diesjährigen Ausgabe der Summer School und erfahren Sie mehr über innovative Ansätze der digitalen Zeitzeugenschaft in der NS-Geschichtsvermittlung und vernetzen sich mit führenden Expert*innen und Kolleg*innen.

Die Bewerbung erfolgt online über das Anmeldeformular unter der Angabe folgender Informationen: 

  • Name der teilnehmenden Person
  • Kontaktdaten und E-Mail-Adresse
  • Name der Institution und Position
  • Kurze Motivation der Teilnahme und Bezug zur eigenen Praxis, ggf. mit Links (ca. 500 Wörter) 

Bewerbungsfrist:20. Juli 2025. Die Teilnahmeplätze sind begrenzt. Zusagen erfolgen bis zum 1. August 2025.

Kosten

Die Teilnahme ist kostenlos. Im Programm inbegriffen sind Mittagessen sowie Getränke und Snacks. Reise- und Unterbringungskosten müssen von den Teilnehmer*innen selbst getragen und organisiert werden. Wir haben ein kleines Kontingent an Hotelzimmern in nahe gelegenen Hotels reserviert. Melden Sie sich gerne bei Interesse bei uns.

„In Echt? – Virtuelle Begegnung mit NS-Zeitzeug:innen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte und der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.

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