Memory Media Lab | Bewegte Bilder und immersive Medien in der Erinnerungsarbeit

Foto aus der VR-Erfahrung "Eisenstein's House" 2023, Forschungsprojekt Kollisionen der Filmuniversität Babelsberg

Sind Sie tätig in der gesellschaftlichen Erinnerungsarbeit und möchten dafür mehr mediale Kompetenz erwerben, eigene erzählerische Projekte entwickeln und Ihr berufliches Netzwerk stärken? Dann eröffnet die berufsbegleitende Weiterbildung für Sie neue Wege!

Kurstermin: September 2024 bis Juli 2025 Teilnehmendenzahl: 15 Personen
Veranstaltungsort: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Kosten: 1.500 EUR
Sprache: Deutsch Bewerbungsfrist: 07. Juli 2024

Die Weiterbildung richtet sich an alle Akteur*innen gesellschaftlicher Erinnerungsarbeit. Ziel der Weiterbildung ist es, Verantwortungsträger*innen und Multiplikator*innen in ihrer medialen und audiovisuellen Kompetenz professionell zu stärken, um innovative und zeitgemäße Vermittlungsformate umzusetzen. 

Die Teilnehmenden verfügen zum Ende der Weiterbildung über ein inhaltlich und finanziell entwickeltes Projektkonzept sowie über eine „Road-Map“ für die notwendigen Schritte zur Realisierung. Darüber hinaus sind sie Teil eines professionellen nationalen und internationalen Netzwerks zur Erinnerungsarbeit, das als Basis dient für weiteren Austausch und Unterstützung.

Online-Infostunde: 28.05. um 17:30-18:30 Uhr, 13.06. um 17:00-18:00 Uhr sowie 01.07. um 18:00-19:00 Uhr (um vorherige Anmeldung wird gebeten)

Weitere Informationen als Download. Jetzt hier bewerben bis zum 7. Juli 2024

Inhalte & Ablauf

Im Memory Media Lab lernen Sie einerseits neue Technologien und innovative digitale Projekte , andererseits klassische und gegenwärtige Filme zur Erinnerung kennen und diskutieren diese vor dem Hintergrund zeitgemäßer Erinnerungskultur.

Dabei verfolgt das Lab einen interdisziplinären Ansatz, der verschiedene Disziplinen wie Medien- und Filmwissenschaft, Geschichte, Kunst und Technologie integriert, um den Teilnehmer*innen ein ganzheitliches Verständnis der Erinnerungsarbeit im digitalen Zeitalter zu vermitteln. 

Durch praktische Lernmöglichkeiten wie Workshops und individuelle Projektentwicklungs-Tutorials  werden den Teilnehmer*innen praktische Fähigkeiten zur Erstellung und Verbreitung audiovisueller Inhalte für die Erinnerungsarbeit vermittelt, die sie direkt in eine eigene Projektidee einfließen lassen können. 

Das Programm legt zudem einen Schwerpunkt auf kritisches Denken und die Analyse von Mediendarstellungen, um die Komplexität der Erinnerungskonstruktion in einer digitalen Landschaft zu hinterfragen und betont die Bedeutung ethischer sowie Fragen der Multiperspektivität und Repräsentation im Umgang mit neuen Medienformen und einer angemessenen Form der Erzählungen.

Es fördert die Vernetzung und Kollaboration durch die Möglichkeit, sich mit Fachleuten aus der Branche zu vernetzen und auszutauschen.

Themen

  • Storytelling und Geschichtsvermittlung 
  • Filmkuration
  • Virtual Reality | Augmented Reality in der Erinnerungsarbeit
  • Storytelling und Social Media
  • Filmmontage
  • Projektmanagement und Projektfinanzierung
  • Multimediales Storytelling im analogen und digitalen Raum

Zentrale Fragen lauten: Welche Geschichten wollen wir erzählen? Welches Medium ist dafür geeignet? Welche Medien verlangen kleine oder große Budgets? Wie verlaufen Finanzierungsprozesse? Wie sind die Etappen der Realisierung?

Ablauf

Alle Teilnehmer*innen beginnen mit der 4-tägigen Summer School an der Filmuniversität Babelsberg, auf die acht dreitägige Module folgen, die online und an der Filmuniversität Babelsberg stattfinden.

Die Weiterbildung bietet: 

  • Workshops und Gespräche mit Medienschaffenden und Künstler*innen
  • technisches und mediales Know-how sowie Kenntnisse im (audiovisuellen) Storytelling
  • Selbstlerneinheiten
  • Peer-to-Peer-Projektberatung 
  • Entwicklung eines eigenen audiovisuellen Projekts sowie Abschlussprüfung 
  • künstlerisch-wissenschaftliches Mentoring
  • optionale digitale lecture series zu ergänzenden Themen

Die Module bauen thematisch aufeinander auf. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, ein eigenes audiovisuelles Erinnerungsprojekt über die Laufzeit der Weiterbildung zu entwickeln, das sowohl als Beispiel gelten als auch für die tatsächliche Realisierung geplant sein kann. Zwischen den Modulen werden dafür Mentoring und Peer-to-peer-Beratungen stattfinden.

Hochschulzertifikat

Während der Pilotphase findet begleitend zur Weiterbildung ein internes Audit mit dem Qualitätsmanagement der Filmuniversität statt mit dem Ziel zum Abschluss der Weiterbildung ein Hochschulzertifikat auszustellen.

Bei positivem Audit können die Teilnehmer*innen nach erfolgreicher Teilnahme (Anwesenheit mind. 80%) und Erbringung der geforderten Leistungen ein Zertifikat erhalten. Darin sind die Kursinhalte, Qualifikationen und Ziele festgeschrieben, die sich an den Hochschul-Standards gemäß Qualitätsmanagement der Filmuniversität orientieren.

Leitungsteam

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Dr. Lea Wohl von Haselberg

Lea Wohl von Haselberg forscht als Film- und Medienwissenschaftlerin an der Schnittstelle von Medienwissenschaften und jüdischen Studien zu der Repräsentation jüdischer Themen in bundesrepublikanischen Diskursen, jüdischer Filmgeschichte und (audiovisuellen) Erinnerungskulturen. Sie ist Mitherausgeberin des Magazins Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart und Kuratorin des Jüdischen Filmfestivals Berlin Brandenburg. Seit 2017 leitet sie verschiedene Forschungsprojekte an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, unter anderem die vom PostDoc Network Brandenburg geförderte Nachwuchsforschungsgruppe »Was ist jüdischer Film?« sowie das DFG-Projekt »Jewish Film Heritage«, das Teil des DFG-Schwerpunktprogramms Jewish Cultural Heritage ist.
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Tatiana Brandrup

Als Gastprofessorin forscht Tatiana Brandrup im Rahmen des Projekts „Kollisionen“ nach Wegen, die Wohnung des russischen Regisseurs Sergej Eisenstein in VR zugänglich zu machen. Sie studierte Ethnologie und Dokumentarfilm u.A. bei Jean Rouch in Paris, Drehbuch und Spielfilmregie in New York und an der HFF München. Tätigkeit als Regisseurin, Autorin, Dramaturgin und Dozentin. Von 2009 – 2019 lebte und arbeitete sie in Moskau und Tel Aviv. Für ihren Film „Cinema: A Public Affair“, der auf der Berlinale 2015 Premiere feierte, begleitete sie Naum Kleimans Forschung zu Sergej Eisenstein mehrere Jahre. Der Film lief weltweit auf 28 Filmfestivals und ein Jahr lang in deutschen Kinos.
Foto von Monika Richter (öffnet Vergrößerung des Bildes)

Monika Richter

Als Kultur- und Bildungsmanagerin mit den Schwerpunkten Filmkultur, internationale Partnerschaften sowie kulturelle Bildung arbeitete Monika Richter für das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Polen und war 2009 bis 2020 verantwortlich für den Aufbau und der Durchführung des polnischen Filmfestivals „filmPOLSKA“ des Polnischen Instituts Berlin. Parallel dazu arbeitete die Diplom-Sozialwissenschaftlerin freiberuflich in unterschiedlichen Funktionen für verschiedene Institutionen, unter anderem für die European Film Academy und die Berlinale. Seit 2018 ist sie für die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF tätig, wo sie seit 2020 die Bereichsleitung der Filmuni Summer School & Kinderfilmuni innehat.

Termine

Die Online-Module sind donnerstags 16:00-19:30 Uhr, freitags 9:30-17:00 Uhr und samstags 10:00-15:00 Uhr geplant. Die Präsenzmodule finden an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF (bzw. an Exkursionsorten in Potsdam und Berlin) donnerstags 18:00-21:00 Uhr, freitags 9:30-18:00 Uhr sowie samstags 9:30-16:00 Uhr statt.

Summer School „Film und immersive Medien in der Erinnerungsarbeit“ 

9.-12. September 2024

Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Modul 1: Storytelling und Geschichtsvermittlung - Erinnerung und Kino 

17.-19. Oktober 2024

Online

Modul 2: Kuratieren von Filmreihen 

21.-23. November 2024

Online

Modul 3: Grundlagen Virtual Reality & Augmented Reality 

9.-11. Januar 2025

Online

Modul 4: Virtual Reality & Augmented Reality  - Anwendungsbeispiele 

13.-15. Februar 2025

Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Modul 5: Storytelling für Social Media

06.-08. März 2025

Online

Modul 6: Praxisworkshop: Film und Montage & Vorstellung des Praxisprojekts 

3.-5. April 2025

Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Modul 7: Finanzierung, Kalkulation, Projektanträge, Rechte, Marketing

22.-24. Mai 2025 

Online

Modul 8: Multimediales Storytelling im analogen und digitalen Raum & Abschlusspräsentation der Projekte

17.-19. Juli 2025

Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Mentoring: 2-3x 90-minütige Sessions pro Projekt (Termine werden individuell vereinbart)

digitale lecture series: Termine werden bekannt gegeben

Bewerbung & Teilnahmevoraussetzungen

Voraussetzungen

Die berufsbegleitende Weiterbildung richtet sich an alle Akteur*innen gesellschaftlicher Erinnerungsarbeit, sei es in kleinen Initiativen oder Vereinen, Gedenkstätten, Institutionen der politischen Bildung, Museen oder Kunst- und Kultureinrichtungen. Es werden ein abgeschlossenes Studium oder Berufsausbildung sowie erste Berufserfahrungen erwartet. 

Die Teilnahme am Infoabend wird empfohlen. Bitte schreiben Sie uns, an welchem Online-Infoabend Sie teilnehmen möchten, dann erhalten Sie den Zugangslink.


Kosten für Teilnehmer*Innen

1.500 Euro zzgl. evtl. anfallender Eintrittsgelder, Unterbringungs- und Reisekosten müssen von den Teilnehmer*innen selbst getragen und organisiert werden.

In den Kurskosten beinhaltet sind:

  • Verpflegung (Kaffeepausen und Mittagessen) während der Präsenzphasen an der Filmuniversität
  • Nutzung der Technik und Materialien


Bewerbungsprozess 

Die Bewerbung erfolgt online über unser Anmeldeformular unter der Angabe folgender Informationen: 

  • Name der teilnehmenden Person
  • Kontaktdaten und E-Mail-Adresse
  • Name der Institution und Position
  • Kurze Motivation der Teilnahme und Bezug zur eigenen Praxis, ggf. mit Links (ca. 500 Wörter)

Bewerbungsfrist: 7. Juli 2024. Die Teilnahmeplätze sind begrenzt. Zusagen erfolgen bis zum 19. Juli 2024.


Teilnahmestipendien der CHRYSANTIL Stiftung

Für Bewerber*innen, die in Gedenkstätten tätig oder professionell mit Erinnerungskultur befasstsind, mit Bedarf an finanzieller Unterstützung, bietet die CHRYSANTIL Stiftung Stipendien in Höhe der Teilnahmekosten. Reise- und Unterbringungskosten müssen selbst getragen werden.

Wenn Sie sich für ein Stipendium bewerben möchten, senden Sie uns bitte eine kurze Begründung, z.B. eine Begründung der arbeitgebenden Institution bzw. Erläuterung der individuellen Bedarfssituation (ca. 500 Wörter).

  • Warum ist es wichtig, dass Sie an der Weiterbildung teilnehmen?
  • Welche Auswirkungen wird Ihre Teilnahme an der Schulung auf Ihre Institution oder Ihr Arbeitsumfeld haben?
  • Wieso benötigen Sie finanzielle Unterstützung?

Bei festangestellten Personen bitte ein Schreiben des Arbeitgebers beilegen, indem steht, dass die Teilnahme befürwortet wird, aber keine finanziellen Mittel für Weiterbildung vorhanden sind. Schreiben bitte als PdF an summerschool(at)filmuniversitaet.de senden.

Memory Media Lab wird unterstützt und gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), der CHRYSANTIL Stiftung sowie der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS in Kooperation mit der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD) und Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte.