Symposium "Film, Publikum, Impact"

Die Filmuniversität sondiert in einer exklusiven Arbeitsveranstaltung mit geladenen Gästen ein strategisch wichtiges Forschungsfeld.

Datum / Dauer:
17. – 18.11.2023
 (öffnet Vergrößerung des Bildes)

Wie können gesellschaftlich engagierte Kinofilme im deutschsprachigen Raum ihr Publikum finden und Wirkungen entfalten? Beispiele wie Systemsprenger oder 10 Milliarden – Wie werden wir alle satt? zeigen, dass Filme, die sich explizit mit Politik, Wirtschaft, Umwelt oder sozialen Fragen auseinandersetzen, viele Menschen bewe-gen können. Andere Spiel- und Dokumentarfilme erzielen trotz kleinerer Kinopublika beachtliche Wirkungen, lösen etwa Diskussionen aus wie Eine deutsche Partei oder werden in Schulen behandelt wie Oeconomia. Auf dem Weg zu Publikum und Impact liegen allerdings Hindernisse: Unbequeme Themen oder Erzählweisen, die als zu sperrig, zu wenig unterhaltsam empfunden werden, machen es engagierten Filmen oft schwer. Weitere Herausforderungen liegen in der Finanzierung und Produktion, im Verleih und Vertrieb, im Marketing und der Auswertung im Kino. Angesichts dessen diskutieren Filmschaffende und Forscher:innen intensiv und kontrovers darüber, wie der Weg zu Publikum und Wirkung gelingen kann. Ansätze des Audience Design oder Impact Producing denken Abläufe von der Stoffentwicklung bis zur Aktivierung des Publikums neu. Strukturen der Filmförderung und -finanzierung werden überarbeitet. Filmverleihe setzen digitale Tools ein, um Publikumsvorlieben besser kennenzulernen. Marketingagenturen bauen Kontaktnetzwerke auf, nicht nur in den Sozialen Medien. Kinos entwickeln sich zu sozialen Treffpunkten, verfolgen Strategien der Zuschauerbindung oder organisieren Events. Filmwissenschaft und Filmbildung wenden sich dem Feld forschend und reflektierend zu.

Interessierte aus all diesen Bereichen lädt das Symposium “Film, Publikum, Impact" zu einem Austausch darüber ein, welche Möglichkeiten und Herausforderungen es für gesellschaftlich engagierte Kinofilme auf dem Weg zu Publikum und Wirkung in Deutschland gibt. Gemeinsam werden wir in Diskussionen und interaktiven Formaten konkrete Situationsanalysen entwickeln und Lösungsvorschläge erarbeiten. Das Ziel: bessere Chancen für Filme, die nicht nur unterhalten, sondern etwas verändern wollen. Diskutiert werden unter anderem folgende Fragen: Welche Bedingungen für enga-gierte Spiel- und Dokumentarfilme, die sich explizit gesellschaftlich relevanten Themen widmen, herrschen in der hiesigen Filmkultur, im deutschen Filmsystem? Welchen strukturellen und praktischen Herausforderungen, welchen psychischen Barrieren be-gegnen sie? Wie sieht das Publikum für engagierte Filme aus, und wie können sie es erreichen und bewegen? Welche Lösungsansätze und Strategien, um die Chancen engagierter Filme zu verbessern, gibt es in verschiedenen Arbeitsbereichen der Filmpraxis, von der Filmidee über Produktion und Distribution bis zur Vorführung und Bildung? Wie können verschiedene Praxisfelder sich verbünden? Und wie können Film-praxis und wissenschaftliche Forschung voneinander lernen und produktiv zusammen-arbeiten?

Ziel des Symposiums ist es, ausgewählte Expert*innen miteinander einen entspannten Dialog über Herausforderungen und Chancen des engagierten Kinofilms zu bringen; deshalb handelt es sich um eine nicht-öffentliche Veranstaltung.