Film als soziale Intervention Seit gut dreißig Jahren gehören Strategien der Intervention in urbane und andere soziale Räume zu den etablierten Formen der öffentlichen Interaktion. Intervention wird als das Dazwischengehen und Eingreifen als künstlerische Methode, als subversive, oft informelle Strategie verstanden, das soziale Umfeld zu verändern. Als historische Vorläufer (und auch Ideengeber) solcher Ansätze gelten Eingriffe aus situationistischer, surrealistischer oder auch politisch linksstehender Perspektive wie etwa das Unsichtbare Theater und verwandte Kunstformen.
Das Forschungscluster Film als soziale Intervention versucht, einige Aktivitäten der Filmhochschule zum Thema zu bündeln; dazu werden gezielt auch Künstlerinnen und Künstler angesprochen, deren professionelle Erfahrungen und Ansätze helfen können, das Thema Film als soziale Intervention auszubauen und zu erkunden. Ziel dieser Forschungen ist es, soziale Realitäten in einen neuen Zusammenhang mit der Arbeit des Filmemachens zu bringen. Diese Projekte verstehen die Arbeit des Filmemachens nicht nur als Reflexion gesellschaftlicher Realitäten sehen, sondern zugleich als Möglichkeit, in soziale Prozesse aktiv einzugreifen. Im Zentrum stehen dabei zwei Fragen: Wie verändern wir uns, wenn wir ein uns unbekanntes soziales Feld betreten? Und wie verändern wir das Feld, in dem wir uns bewegen?