Lupe & Loops – A Trip Into the Uncanny Valley

Das Projekt untersucht intermediale Verknüpfungen mithilfe einer Vorrichtung die das Verhältnis von Maßstäben ins Spiel bringt. Es geht darum, ein offenes, experimentelles, interdisziplinäres Labor zu schaffen.

Projektbeginn:
2023
Projektabschluss:
2024

„Die Miniatur ist ein Fundort der Größe.“, schreibt der Philosoph und Naturwissenschaftler Gaston Bachelard in seiner Poetik des Raums (1960, 185; frz. EA 1957). Anknüpfend an diese Feststellung untersucht das Projekt „Lupe & Loops" die produktions- und rezeptionsästhetischen Potenziale des verzerrten Maßstabs. Ziel ist es, ein bewegliches Modulsystem – nach dem Prinzip und in der Größe eines Schallplattenspielers – zu entwickeln, das im Rahmen von multimedialen Live-Performances mit verschiedenen Miniatur-Sets von Visual Artists und MusikerInnen bespielt werden kann. Durch wechselnde Szenerien, Licht- und Sound-Effekte entstehen im künstlerischen Zusammenspiel experimentelle Musik(kurz)filme. Als Akteure fungieren dabei nicht zuletzt die Miniatur-Sets selbst, indem sie eigenständig Rhythmen erzeugen.

Die entstandene Struktur soll nach Projektende von anderen Künstler*innen weiterverwendet und -entwickelt werden können. Im Fokus des Projekts steht die Frage nach der „Andersartigkeit der Miniatur“ (Lehnert/Weilandt 2020, 9) und ihren ästhetischen Potenzialen. So evoziert das Spiel mit den Größenverhältnissen Irritation und Faszination. Sowohl die große Welt im Kleinen als auch das kleine Objekt in der Vergrößerung geben den Blick für eine andere Betrachtung von Realität frei. Wie lässt sich das Ungeahnte sichtbar machen? Was bewirkt die Sichtbarkeit des vormals Ungeahnten? Wie versetzt, entrückt und verzerrt der Trialog zwischen Bild, Musik und Objekt unsere Wahrnehmung von Welt? Methodisch gründet das Projekt auf einer eingehenden Stoff- und Materialrecherche, der Modellentwicklung und dem Experiment. Der Arbeitsprozess und die Ergebnisse sollen in Form eines Rich Media Blogs dokumentiert werden. Dieser informiert in vier Rubriken – Modell, Objekt, Bild, Ton/Musik – über Probleme, Erfolge und Entdeckungen der Untersuchung.

Projektleitung: Christophe Higli

Webseite: https://www.sirclickfinger.fr/profile/

KontaktChristophe.higli(at)filmuniversitaet.de, Telefon: 0178-1682692