Gor Margaryan: Immersion des Krieges

In einer Zeit, in der Kriegsbilder allgegenwärtig sind, stellt sich die Frage, wie immersive Medien die Wahrnehmung von Krieg beeinflussen und wie diese Medien genutzt werden können, um die Dramatik der Situation im Krieg zu sein erfahrbar zu machen.

Projektbeginn:
2024
Projektabschluss:
2027
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KI-generiert

 

In dem Projekt „Immersion des Krieges“ erforsche ich die Darstellung von Kriegen in VR/360-Grad-Videos, um davon ausgehend künstlerisch-filmische Wege einer Inszenierung dieser Ereignisse mittels der immersiven Medien zu erschließen, welche eine andere Art der Erfahrung sowie eine kritische Wahrnehmung von Krieg ermöglicht.  
Der Fokus liegt auf der Analyse aktueller medialer Darstellungsformen, insbesondere auf 360-Grad-Videos von Kriegshandlungen in Bergkarabach und der Ukraine. Diese Drohnenaufnahmen bieten einen unmittelbaren Einblick in das Kriegsgeschehen. Das Projekt schlägt vor, die Ästhetik dieser Aufnahmen künstlerisch neu zu kontextualisieren. Durch die Verbindung mit anderen audiovisuellen Materialien wird die ursprüngliche Darstellung demontiert und in "Gegenbilder" umgewandelt, die eine alternative Perspektive auf den Krieg bieten.
Das Kernstück des Projekts ist die Entwicklung eines VR-Essayfilms, der neue Wege erprobt, um die Dramatik des Krieges im Rahmen immersiver Medien erlebbar zu machen. Dabei nutzt der Essayfilm die Möglichkeiten von VR, um eine tiefere Verbindung zum Thema Krieg herzustellen und ein Bewusstsein für seine Auswirkungen zu schaffen.

  • Projektleitung: Gor Margaryan
  • Kontakt: gor.margaryan(at)yahoo.de
  • Zur Person: Gor Margaryan ist ein Filmemacher und Medienkünstler, dessen künstlerisch-wissenschaftliche Forschung sich auf die ethische Dimension von Kriegsfilmen in der virtuellen Realität (VR) konzentriert. Dabei erforscht er die Möglichkeiten und die Entwicklung von VR als innovatives filmisches Medium und beleuchtet insbesondere die Rolle der künstlichen Intelligenz (KI) im kreativen Gestaltungsprozess. Margaryans Arbeit zeichnet sich bereits seit einigen Jahren durch die aktive Beteiligung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst aus. So entwickelte er beispielsweise seinen Essayfilm „Hydrographie“ (2017) in Zusammenarbeit mit dem „GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung“. Sein Film "Phantomflug" (2022) – welcher sich ebenfalls mit der Darstellungsproblematik von Krieg auseinandersetzt – wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet. Im Sommersemester 2024 vertritt Margaryan die Professur für „Film/Time based Media“ am Zentrum für Medien der Muthesius Kunsthochschule Kiel.
  • Wissenschaftlich-künstlerische Promotion im Studiengang: Medienwissenschaft