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Prädikat besonders wertvoll

"F for FREAKS" ist ein virtuos inszenierter Horrorfilm, für den Sabine Ehrl virtuos eine schreckliche fantastische Welt erschaffen hat, in der das Publikum zusammen mit Gabriela herumirrt."

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Regisseurin und Drehbuchautorin Sabine Ehrl entführt das Publikum in ihrem Film "F FOR FREAKS" in eine dystopische Welt, die von überwuchernder Natur und menschlicher Leere geprägt ist. Wenn man bezahlt, bekommt man in dieser Welt alles. Billige Hilfskräfte, Leihmütter oder Organe, alles ist zu ordern. Das vermeintlich ewige Leben wird feilgeboten, zusammen mit der Würde des Menschen. Die schwerkranke Gabriela (70) begibt sich auf eine unvorhersehbare, beschwerliche Reise: Sie braucht eine neue Lunge und macht sich für deren Beschaffung zusammen mit drei Kopfgeldjägern auf die Suche. Jetzt wurde der 30-Minüter, der im Rahmen der Initiative MDR Kurzkino entstanden ist, mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnet.

"Von der ersten Einstellung an verunsichert und irritiert dieser Film. Wer sind diese Menschen und in was für einer Welt leben sie? Dies sind Fragen, die Sabine Ehrl nur in kleinen Portionen beantwortet, die immer wieder Lust auf mehr machen", schreibt die Jury.  "Wenn die Kamera Gabriela in eine Klinik folgt, die mehr wie ein Ersatzteillager aussieht, wird langsam klar, wie radikal der Konflikt in diesem Kurzfilm zu Ende gedacht wurde. F FOR FREAKS ist ein virtuos inszenierter Horrorfilm, für den Sabine Ehrl virtuos eine schreckliche fantastische Welt erschaffen hat, in der das Publikum zusammen mit Gabriela herumirrt. Doch wie aus den Augenwinkeln gesehen wird hier auch von einem Aufstand der Geknechteten erzählt. Und so hat Sabine Ehrl in ihre Dystopie auch ein wenig Hoffnung hineingeschmuggelt."

Sabine Ehrl, die mit "F for Freaks 2019 ihren BA-Abschluss an der Filmuni im Studiengang Regie machte, wurde aktuell als eine von sechs Regisseur*innen für die Résidence der Cinéfondation ausgewählt. Die Stiftung unter der Schirmherrschaft der Filmfestspiele von Cannes wurde 1998 ins Leben gerufen, um die nächste Generation internationaler Filmemacher zu inspirieren und zu unterstützen. Die jungen Regisseur*innen werden vom 1. Oktober 2021 bis 15. Februar 2022 in Paris bei der Entwicklung eines Drehbuchs begleiteit und erhalten Beratung für den Übergang zur Produktion. Das Programm umfasst auch eine Reihe von gemeinsamen Foren mit Fachleuten aus der Branche. Anschließend stellen sie ihre Projekte in Rotterdam, Venedig und Cannes vor. Mehr Infos gibt’s hier:
https://www.cinefondation.com/en/residence/session