Silberner Bär und mehr

Am Wochenende ging die 69. Berlinale mit der Preisverleihung zu Ende. Wir freuen uns über die Erfolge unserer Alumni.

Silberner Bär – Alfred-Bauer-Preis

Die Internationale Jury votierte für Nora Fingscheidt und "Systemsprenger" (D 2019). Trailer

Zum Team des von unserem Alumnus Peter Hartwig produzierten Langfilmdebüts gehörten auch seine Kommilitonen Gregor Bonse (Mischton) und Dominik Rätz (Re-recording Mixer). Maryam Zaree – dieses  Jahr selbst Berlinale-Preisträgerin - ist in deiner Nebenrolle als Elli Heller zu sehen.

"Systemsprenger", so nennt das Jugendamt Kinder wie Benni (9). Zart und dennoch voller wilder Energie will nur eins: zurück zu Mama. Doch die hat Angst vor der eigenen Tochter. "Der Film erzählt ein Thema, das unmittelbar unsere Gesellschaft betrifft. Es hätte auch mich betreffen können, hätte ich so ein Kind gehabt oder hätten Freunde so ein Kind gehabt.", Peter Hartwig im PNN-Interview (mehr). Der Film "erzählt von nicht weniger als einem existenziellen Mangel. Er schildert, sensibel und intensiv, einen großen Hilfebedarf auf der einen und eine große Überforderung auf der anderen Seite." (Olga Baruk, critiv.de, mehr) "Die Schauspieler sind grandios, vor allem die kleine Hauptdarstellerin." (Oliver Kaever, Spiegel online, mehr)

Der nach dem ersten Festivalleiter benannte Filmpreis wird seit 1987 auf der Berlinale verliehen und an einen Spielfilm im Wettbewerbsprogramm vergeben, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet.

Preis der Leserjury der Berliner Morgenpost

Auch die Jury der Leserinnen und Leser der Berliner Morgenpost entschied sich für Nora Fingscheidt und "Systemsprenger".

Großer Preis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den Besten Langfilm

Die Internationale Jury entschied sich für Kim Bo-ra und "House of Hummingbird" (KR 2018). Die Filmmusik (Hörprobe) komponierte unser Alumnus Matija Strniša. Sein Kommilitone  Christoph de la Chevallerie  hat sie gemischt. Die Geschichte spielt 1994 und erzählt von Eunhee. Für die Achtklässlerin ist nach diesem scheinbar normalen Sommer nichts mehr wie zuvor.

Interview mit Matija Strniša u.a. über "House of Hummingbird" hier

Lobende Erwähnung der Internationalen Jury von Generation Kplus

"My Extraordinary Summer with Tess" (NL, D 2019) in der Regie von Steven Wouterlood – Filmmusik Franziska Henke (MA Filmmusik 2016)

Caligari Filmpreis

Diesjähriger Preisträger ist Filmuni-Honorarprofessor und Alumnus Thomas Heisemit "Heimat ist ein Raum aus Zeit" (D 2019). Trailer

Mit Börres Weiffenbach, Filmuni-Professor Peter Badel (beide Kamera), Chris Wright (Montage) und Conny Albrecht wirkten weitere Alumni mit.

Im Film zeichnet Thomas Heise anhand von Briefen, Tagebucheinträgen und vielen anderen Dokumenten seine Familiengeschichte über vier Generationen nach und zugleich die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert - ein "faszinierendes Hörspiel und ein zwingender Film zugleich" (Matthias Dell, Spiegel online, mehr), "… dreieinhalb ebenso abseitige wie großartige Stunden über Menschen, die man eigentlich nie sieht und die auch nicht selber sprechen. (…) eine Meditation aus Bildern und Gedanken" (Kerstin Decker, Tagesspiegel, mehr).

Der nach dem deutschen Filmklassiker "Das Cabinet des Dr. Caligari" benannte Preis wird seit 1986 an einen Film aus dem Programm des Forums der Berlinale vergeben. Er wird vom Bundesverband kommunale Filmarbeit und von der Filmzeitschrift Filmdienst gestiftet.

Kompass-Perspektive-Preis

Unsere Alumna Maryam Zaree erhielt für "Born in Evin" (D 2019) den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis für den Besten Film des Perspektive-Programms .

Born in Evin  – das ist Maryam Zaree. Sie ist in dem berüchtigten Gefängnis im Iran geboren und aufgewachsen. In ihrem sehr persönlichen Film geht sie diesem Trauma ihrer Familie nach. "Zu dramatisch, um wahr zu sein. (…) Anschauen! Tränen und Lachen garantiert." (Johanna Leblang, Journal Frankfurt, mehr). 

Zeit-Interview
"Unsere Tränen sind politisch", Gunda Bartels, Tagesspiegel, hier
Interview DLF-Kultur
 

Berlinale Kamera

Unser Alumnus Herrmann Zschoche, Abschlussjahrgang Regie 1958, wurde mit der Berlinale Kamera geehrt.  Mit seinen Kinder- und Jugendfilmen sowie seinen kritischen Gegenwartsfilmen nahm er als DEFA-Regisseur maßgeblich Einfluss auf die Filmlandschaft der DDR.

Die Laudation hielt Festivalchef Dieter Kosslick. mehr

Mit der Berlinale Kamera zeichnen die Internationalen Filmfestspiele Berlin seit 1986 Filmpersönlichkeiten oder Institutionen aus, denen sie sich besonders verbunden fühlen und denen sie mit dieser Ehrung ihren Dank ausdrücken möchten.

Jurymitglied

Unsere Alumna Henrika Kull ist Mitglied der dreiköpfigen Jury des Heiner-Carow-Preises.

Unser Alumnus Andreas Höfer war Mitglied der Friedenspreis-Jury.

Buchpremiere

Buchpremiere

Unser Alumnus, der Filmregisseur und Drehbuchautor Bartosz Werner stellte auf der Berlinale sein neues Buch "Transzendentes Träumen – Die abenteuerliche Reise zum Ursprung unseres Seins" vor. Und weil das Buch mehr mit Filmdramaturgie und dem Filmgenre zu tun hat, als es der Titel vermuten lässt, vergab die Filmwerkstatt Kiel 2013 dafür eine Projektentwicklungsförderung. Nach sieben Jahre Recherche und Schreiben war es jetzt so weit. Die Buchpremiere wurde am 12. Februar auf dem Baltic Motion Empfang in der Landesvertretung Schleswig-Holstein gefeiert.

Weitere Infos finden Interessierte auf der gleichnamigen Facebook- und Webseite. Das Buch ist als Taschenbuch und als E-Book erhältlich.

Leseprobe

Premierenerfolg

Mit "Ringside" (D, USA 2019) feierte das neueste Dokumentarfilmprojekt unseres Alumnus André Hörmann eine vielbeachtete Weltpremiere in der Sektion "Generation 2019". Kameramann war - wie bei vielen früheren Filmen - Tom Bergmann, und Vincent Assmann hat den Film geschnitten. Beide studierten an der Filmuni.

In seiner einfühlsamen Beobachtung zeichnet André Hörmann über acht Jahre den Weg zweier Boxtalente aus der Chicagoer South Side nach. "Entstanden ist eine berührende Geschichte über Unterdrückung, Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und die unbändige Kraft der Hoffnung, seinem Schicksal zu entkommen." (Berlinale)

"… inspiring, heart-breaking, and relevant documentary", Jared Mobarak, The Film Stage – your spotlight on cinema. mehr
"… a very engaging film, in the best American tradition of documentary storytelling", Vladan Petkovic, cineuropa.org, mehr
"an emotional gut-punch of a boxing documentary", The Hollywood Reporter, mehr

Alle Berlinale-Filme mit Babelsberg-Background hier

update am 22.02.2019