Alumni-News

Zwischen Storyboard, Sinnfragen und Händewaschen

Was machen unsere Alumni, wenn sie zu Hause bleiben müssen?

21.04.2020 - Eine ganze Menge außer Geldverdienen. Wer in den sozialen Netzwerken unterwegs ist, wird dieser Antwort immer wieder begegnen. Die Pandemie und die strengen Maßnahmen gegen ihre weitere Ausbreitung treffen viele unserer Ehemaligen hart. Stellvertretend wandten sich gestern Künstlerinnen und Künstler in einem offenen Brief an Staatsministerin Monika Grütters mit einem Hilferuf. mehr

Doch darüber hinaus bieten Facebook, YouTube und Co. viele Überraschungen, die es so ohne Corona so gar nicht gäbe. Davon soll im Folgenden die Rede sein.

"Tanz die soziale Distanz"

Diesen Song zur Krise komponierte und textete unser Alumnus Dietrich Brüggemann. Das Musikvideo mit der Band Theodor Shitstorm, der auch unser Alumnus Golo Schultz angehört und an dem Schauspielabsolvent Florian Denk mitwirkte, ging am Wochenende online. ansehen

"4 Wände Berlin: 30 Filme mit Abstand"

Der rbb-Initiative schlossen sich viele Filmemacherinnen und Filmemacher aus der Region an. Seit dem 01. April posten sie hier einen 2-Minüter über ihr Leben unter Corona-Bedingungen. Andreas Dresen singt uns Rio Reisers Song "Eine Wand für eine Tür". "Vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, auch einfache Fragen zu stellen“, so Daumenkinograf Volker Gerling in „Auf die andere Seite“ (Montage Antonia Fenn). In Sophie Linnenbaums„100 Prozent“ ist unser Kurzfilm-Lola-Gewinner Michael Fetter Nathansky sogar vor der Kamera zu sehen. 4. Obergeschoss, Wohnungsbaugenossenschaft und  direkt neben dem Robert-Koch Institut wohnt unsere Alumna Alice Agneskirchner, die sich angesichts der vielen Spatzen vor ihrem Fenster fragt: "Wem gehört der Balkon?“ und was wirklich wichtig ist im Leben. Über "Krise als Chance"  sinniert Aelrun Goette.

Fernsehen

Tobias Krell alias "Checker Tobi" widmete der Pandemie eine neue Folge seiner Wissenssendung für Kinder und Jugendliche. Dieses Mal geht es um Viren an sich und das neue Coronavirus SARS-CoV-2 im Besonderen. TV-Premiere war am vergangenen Samstag. ansehen

Auf die Serie zur sozialen Distanz müssen wir noch bis Anfang Mai warten. Filmuni-Absolvent Lasse Scharpen ist einer der Produzenten von "Liebe. Jetzt!". An der neoriginal-Produktion wirken viele weitere Ehemalige mit. mehr

Tutorials

"Das gute Werk“ nannte Andreas Scheffer sein in Berlin und Düsseldorf ansässiges Unternehmen. Gemeinsam mit seinem Partner Peter Gröne konzipiert und produziert er Bewegtbilder für die Bereiche Werbung, Corporate, Campaign und Crowdfunding. Seit Jahresanfang arbeitet mit Gernot Bayer ein weiterer Babelsberger mit. Ihr letztes gutes Werk realisierten die drei im Auftrag von Vivantes. Der Krankenhauskonzern hofft angesichts Corona auf dringend benötigte Verstärkung durch den Wiedereinstieg von medizinischem Personal, erwartet einen erhöhten Schulungsbedarf an Beatmungsgeräten und gab Lehrvideos in Auftrag. ansehen

„Medienkompetenz - am Beispiel der Corona Pandemie“ nannte unser Alumnus Paul Bauer sein neues YouTube-Format, in dem er Aspekte der Medienkompetenz behandelt. Dabei legt er seinen Fokus auf unser Konsumverhalten: Welche Emotionen lösen die Bilder, Stories und Informationen bei uns aus? Wie gehen wir damit kritisch und handlungssicher um? Wie sind die Medien - insbesondere, die der Berichterstattung - gestaltet? Wer macht unsere Meinungen? Die Videos sollen Handlungs- und Entscheidungskompetenz vermitteln und uns zu kritischem Medienkonsum befähigen. Neben einer kurzen Einführung sind mit „Leitmedien und ihr Agenda Setting“ und „Das Corona-Agendasetting der Leitmedien“ die ersten Videos online. Kommentare im Forum sind ausdrücklich erwünscht.

Diskurs

"Ich frage mich häufig, warum wir trotz des materiellen Wohlstandes als Gesellschaft oft so mies drauf sind.“, sinniert Filmuni-Professorin und Alumna Angelica Böhm auf Facebook und sieht nicht nur die Ursache in den medialen Narrativen, sondern zugleich auch die Chancen, das zu ändern. "Wir brauchen Ideen für zukunftsweisende gesellschaftliche und persönliche Wege, die im 'Labor' einer Filmhandlung durchgespielt werden.“, ist sie überzeugt. „Die Welt ist mehr als reif dafür. Die Umwelt wartet sowieso darauf. Mein Filmbegriff ist diesbezüglich avantgardistisch und ragt in die freie Kunst und Wissenschaft experimentell hinein. Als Filmschaffende bin ich Teamplayer. Ich glaube an die Kraft vereinter Expertisen und Leidenschaften.“ (mehr, Post vom 19.04.2020, 06:30)