Seit 1964 werden Fernsehsendungen und -leistungen mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet, die für die Programmpraxis vorbildlich und modellhaft sind. Leitziel der im Grimme-Preis institutionalisierten Fernsehkritik ist eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Fernsehen, das als zentrales und bedeutsames Medium mit vielfachen gesellschaftlichen Bezügen und Wirkungen verstanden wird. In diese kritische Auseinandersetzung sind alle Themen und Formen des Fernsehens einbezogen. „Angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher wie globaler Veränderungsprozesse, erschütternder Krisen und einer zunehmend digitalisierten Öffentlichkeit, steigen die Anforderungen an ein qualitativ hochwertiges Fernsehprogramm“, so Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach.
Wir freuen uns daher besonders, dass auch dieses Jahr wieder Alumni der Filmuniversität unter den Preisträger*innen sind. So geht der Preis der erstmalig in diesem Jahr einberufenen Studierendenjury an das Familienportrait Una Primavera- Produktion von Johannes Schubertund Buch u.a. von Federico Neri -, das häusliche Gewalt und seine Auswirkungen auf eine Familie auf sehr persönliche Weise zeigt.
Gleich zweimal wird Regisseur und Darsteller Bjarne Mädel ausgezeichnet: Im Fernsehfilm „Geliefert“ (TV60 Filmproduktion für BR/ARTE) spielt er einen alleinerziehenden Vater, in prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen. In „Sörensen hat Angst“ (Claussen + Putz Filmproduktion für NDR) verkörpert er die Rolle eines von Angststörungen betroffenen Polizeikommissars und gibt mit der Produktion gleichzeitig sein Regiedebüt.
Alumna Laila Stieler gehört ebenfalls zu den Preisträger*innen, sie erhält den Grimme-Preis für das Drehbuch zu "Tina mobil".
Die Verleihung des 58. Grimme-Preises findet am 26. August im Theater der Stadt Marl statt und wird von 3sat zeitversetzt ab 22.25 Uhr im Fernsehen ausgestrahlt.