Juden und Araber im israelischen Kino – (Un-)Möglichkeiten eines Dialogs?
Unterstützt von der Bundeszentrale für politische Bildung
Filme und Talks
Das israelische Kino gehört, neben Filmen aus vielen anderen Ländern, zum Kernbestandteil des Jüdischen Film Festivals Berlin Brandenburg. Ein bedeutender Teil der israelischen Filmszene beschäftigt sich in ihren Filmen mit jüdisch – palästinensischen bzw. israelisch – arabischen Erfahrungen. Wie inhaltlich vielfältig diese filmischen Reflektionen sind, ist außerhalb der Region nur wenig bekannt. Auch im diesjährigen Programm des Jüdischen Film Festivals Berlin Brandenburg beschäftigen sich Filme mit diesen Themen, die mit den Terrorangriffen der Hamas am 7. Oktober 2023 und den Militäroperationen der Israelischen Armee in Gaza und im Westjordanland eine neue Dringlichkeit bekommen haben. Wir möchten im Rahmen dreier Podiumsgespräche diskutieren, wie das israelische Kino – häufig kritisch, häufig auf der Suche nach interkultureller Vermittlung wie auch danach, die Erfahrungen „des Anderen“ nachzuvollziehen – derartige Themen behandelt. Ziel ist es nicht den Nahost-Konflikt zu erklären, sondern schlaglichtartig aufzuzeigen, wie sich Filmschaffende aus Israel – jüdische wie nichtjüdische – mit der überaus komplexen Lage beschäftigen, Geschichte und Gegenwart, Möglichkeiten und Grenzen der gemeinsamen Erfahrung auf die Leinwand bringen.
PANEL: Israelisch-palästinensische Filmlandschaften – Zwischen Identität und Einschränkung
Fr, 9. Mai 16:45 Filmkunst 66, Saal 1
Sprache: Englisch, Eintritt frei
Gäste:
Yousef Abo Madegem (Regisseur, EID / Spielfilmwettbewerb)
Neta Shoshani (Regisseurin, 1948: REMEMBER, REMEMBER NOT / Sektion Kino Fermished)
Baher Agbariya (Filmproduzent)
Moderiert von Naomi Levari
Wie kooperieren palästinensische und jüdische bzw. israelische und arabische Filmschaffende? Wie hat sich dieses Verhältnis nach dem 7. Oktober verändert? Wie reagieren die jeweiligen Communities, wie die Politik? Welche Hoffnungen verbinden sich mit solchen Kooperationen, wo liegen die Grenzen und wie geht es Filmschaffenden, die zwischen den Stühlen sitzen?
PANEL: Genese: Das jüdisch-arabische Verhältnis im israelischen Film – ein Rückblick
Sa, 10. Mai, 10:30 – 11:30 Filmkunst 66, Saal 1
Sprache: Englisch, Eintritt frei
Gäste:
Ariel Schweitzer (Filmkritiker und Filmhistoriker / Jury-Mitglied des Spielfilmwettbewerbs)
Yael Reuveny (Dokumentarfilmemacherin)
Naomi Rolef (Filmwissenschaftlerin)
Moderiert von Nir Ferber
Wie hat sich der Blick des israelischen Films auf das jüdisch-arabische Verhältnis entwickelt? Wie wurden diese Blicke vom Publikum und in der Branche rezipiert? Worüber wurde und worüber wurde in den entstandenen Filmen nicht gesprochen?
PANEL: Rezeption: Jüdisch-arabische Perspektiven auf internationalen Festivals
Sa, 10. Mai, 12:00 – 13:00 Filmkunst 66, Saal 1
Sprache: Englisch, Eintritt frei
Gäste:
Dani Rosenberg (Regisseur, OF DOGS AND MEN / Spielfilmwettbewerb)
Nir Ferber (Filmwissenschaftler und Festivalprogrammer / Mitglied des JFBB Programm Komitees)
Baher Agbariya (Filmproduzent)
Moderiert von Naomi Levari
Wie werden israelische, aber auch internationale Filme, die sich mit dem jüdisch-arabischen Verhältnis auseinandersetzen, heute rezipiert? Welche Chancen haben sie in der internationalen Festivallandschaft? Suchen Festival-Programmer gezielt nach bestimmten Inhalten, gibt es politische Scheuklappen? Welche Erwartungshaltung spüren Filmschaffende aus der Region, insbesondere nach dem 7. Oktober?