Alexander Rihl: Jugend, Medien und Distinktion

Um das Medienhandeln Jugendlicher als Distinktion im Sinne Bourdieus zu verstehen, werden die Ideen seiner Sozialtheorie mit denen des medialen Habitus verknüpft und auf jugendliches (Medien-)Handeln angewandt.

Projektbeginn:
2018
Projektabschluss:
2023

Jugend ist nur ein Wort“ schreibt Bourideu 1993 und bis heute sind seine sozialtheoretischen Überlegungen zu Kapital, Habitus und Feld kaum mit der Jugend in Zusammenhang gebracht. Dabei schließt „die sozialisationstheoretische Dimension des Habituskonzepts“ (Fröhlich & Rehbein, 2014, S. 289) bereits ein, dass der Habitus eines Akteurs in der Adoleszenz vorhanden sein kann, wenngleich mit einer weniger ausgeprägten Hysteresis. Jugendliches Medienhandeln als kulturelle Praxisform und Ausdruck von Geschmack ließe sich entsprechend durch das Vorhandensein eines medialen Habitus beschreiben.

Um diese Überlegungen zu prüfen, sollten zunächst Teilbereiche dieses Theoriekomplexes untersucht werden. So ergab sich die Frage, ob jugendliches Medienhandeln im Sinne eines medialen Habitus auch zur Distinktion eingesetzt wird. Während Mediennutzung als distinktives Merkmal bereits verschiedentlich untersucht wurde, stellt die distinktive Mediennutzung Jugendlicher ein Forschungsdesiderat dar. Mit Hilfe eines Mehrmethodendesigns (qualitativ, ethnografisch, ggf. quantitativ) soll der theoretische Rahmen ausgebaut und spezifiziert werden und die Frage nach der Distinktionsfunktion des jugendlichen Medienhandelns beantwortet werden. 

  • Projektleitung: Alexander Rihl
  • Zur Person: Alexander Rihl studierte Soziologie und Erziehungswissenschaften (B.A.) an der Universität Rostock und Medienwissenschaft (M.A.) an der Filmuniversität Babelsberg. Seine Masterarbeit "Jugendliche und Pornografie. Nutzungsmotive und Nutzertypologien Heranwachsender" wurde mit dem Medius 2012 ausgezeichnet. Seit 2012 arbeitet er als freier Medienforscher und war von 2013 bis 2014 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Digitale Medienkultur an der Filmuniversität tätig. Seit 2014 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Medienwissenschaft an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Mediennutzungs- und -wirkungsforschung, Rezeptionsforschung, quantitative und qualitative Methoden, interdisziplinäre Kommunikations- und Medienwissenschaft und (Medien-)Soziologie.
  • Kontakt: a.rihl(at)filmuniversitaet.de
  • Betreuer*innen Promotion: 
  • Wissenschaftliche Promotion im Studiengang: Medienwissenschaft