Ziel des Promotionsvorhabens ist es, wissenschaftlich und künstlerisch forschend die Frage zu durchdringen, was Social Impact Documentaries auszeichnet und welche Chancen und Risiken sie für die Dokumentarfilmproduktion in Deutschland mit sich bringen.
Für Social Impact Documentaries (SIDs), Dokumentarfilme, die explizit „positiven gesellschaftlichen Wandel“ bewirken wollen, gibt es in Teilen der Welt weitreichende Ökosysteme für Produktion, Finanzierung und Auswertung. Ethische Problematiken ziehen sich dabei durch alle Bereiche, oftmals jedoch entstehen unabhängige, kulturell und künstlerisch wertvolle Filme. In Deutschland fehlen neue Allianzen für SIDs, wie sie in anderen Ländern geschmiedet werden.
Die wissenschaftliche Arbeit erforscht anhand von bestehenden wissenschaftlichen Studien, Selbstauskünften von SID Institutionen und durchzuführenden Experteninterviews die Formen und Strategien von SIDs in den USA, Großbritannien und Deutschland. Welche typischen Produktionsbedingungen, Kampagnen und Wirkungen lassen sich im Vergleich erkennen und lassen sich daraus Rückschlüsse ziehen, inwiefern das Genre in Deutschland weiterentwickelt werden könnte?
Experteninterviews für die Grundlagenforschung in Deutschland fließen in die wissenschaftliche und die künstlerische Arbeit.
Der künstlerische Teil besteht aus einem experimentellen, aufklärerischen, kritischen und konstruktiven Social Impact Dokumentarfilm über SIDs, der in einem offenen, rekursiven Prozeß entsteht und auf experimentell gewonnenes Erfahrungswissen zielt.
Lillian Rosa: „Seit Jahren bin ich fasziniert von der Entwicklung von SIDs sowie ihrer Abwesenheit in Deutschland und frage mich, ob es möglich und sinnvoll wäre, eine Institution für SIDs in Deutschland zu gründen. Dafür möchte ich mich so umfassend und belastbar wie möglich mit SIDs, ihren Chancen und Risiken befassen.“
- Projektleitung: Lillian Rosa
- Kontakt: contact(at)lillianrosa.com
- Webseite: www.lillianrosa.com
- Zur Person: Autorin, Regisseurin, Produzentin, Absolventin der Kunsthochschule für Medien Köln, lebt in Berlin. Ihre preisgekrönte Arbeit konzentriert sich auf Dokumentarfilme für Kino, TV und Internet; die Filme wurden auf verschiedenen internationalen Festivals gezeigt. Projekte mit gesellschaftspolitischen Themen zu realisieren ist ihre Leidenschaft. Lillian Rosa ist Preisträgerin des Villa Aurora Stipendiums, Gastdozentin an Universitäten, Sprecherin bei (Podiums-)diskussionen, veröffentlicht Essays.
- Betreuer*innen Promotion: Prof. Dr. Jens Eder, Prof. Gesa Marten
- Wissenschaftlich-künstlerische Promotion im Studiengang: Film- und Fernsehproduktion