SICK GIRLS von Regie Alumni Gitti Grüter feiert Weltpremiere bei DOK LEIPZIG

Der Dokumentrafilm über 4 Frauen mit ADHS freut sich über ausverkaufte Kinosäle bei der Premiere auf der DOK Leipzig

Die DOK Leipzig, das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, ist das größte deutsche und auch international ein führendes Filmfestival für Dokumentar- und Animationsfilm.

Der Abschlussfilm SICK GIRLS von Regie Alumni Gitti Grüter hat seine Weltpremiere auf der DOK Leipzig gefeiert!
SICK GIRLS war so beliebt, dass neben den vier ausverkauften Screenings am letzten Tag des Festivals extra ein Sonderscreening pragrammiert wurde.
Gitti Grüter hat außerdem in dem DOK Talk 2023: Medien, Gesellschaft und Stereotype gesprochen.

In SICK GIRLS will Gitti wissen, ob eine ADHS vorliegt und führt uns zusammen mit fünf ADHS betroffenen Frauen an die Grenzen der deutschen Normalität. Was braucht es hierzulande, um mit einer “kranken” Psyche zu überleben und was sagt das eigentlich über unsere Gesellschaft aus?

"Als Kind hatte ich viele Schwierigkeiten, mich im sozialen Gefüge zurechtzufinden. Erst als junge Erwachsene wurde ich mit ADHS diagnostiziert.
Durch mein ADHS ist meine Impulskontrolle eingeschränkt, Affekte sind schwer steuerbar, eine periphere Wahrnehmung sorgt dafür, dass in meinem Inneren Chaos herrscht, welches sich sofort ausbreitet, sobald die Gelegenheit dazu da ist. Menschen mit ADHS leiden unter einer Behinderung, die nicht offensichtlich ist. Oft werden wir wie Simulant:innen behandelt. Sind Tatsachen, wie mit 35 Jahren noch nie eine Partnerschaft geführt zu haben oder viel mehr Zeit zu brauchen, an dem Punkt zu stehen, wo ich jetzt bin, Folgen fehlenden Selbstvertrauens, Schüben klinischer Depression oder sogar Folgen des nicht ernst genommen werdens als weiblich gelesene UND als neurountypische Person?
Aber wo ist denn die Grenze zu ziehen zwischen einer ernst zu nehmenden Störung und einer Person, die einfach schnell den Kopf voll hat, tendenziell impulsiv ist, mit Unterbrechungen durchaus stundenlang stillsitzen oder sich mittelmäßig gut konzentrieren kann? Bin ich selbst nur ein Opfer des stählernen Selbstoptimierungszwangs, dem alle ausgesetzt sind, die es in dieser Gesellschaft zu etwas bringen wollen? Und: Welche Vorurteile und Stereotypen hindern mich am meisten, an dieser Gesellschaft teilzunehmen?" - Gitti Grüter