Sweet 16 - Analogue Film Camp

Foto: Dennis Krischker

"Sweet 16" ist ein sechstägiger Workshop über die Arbeit mit 16mm-Film als künstlerisches Medium.

Termin: 5. - 10. August 2024 Sprache: Englisch
Teilnehmendenzahl: 10 - 12 Personen (ab 18 Jahre) Veranstaltungsort: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF & LaborBerlin
Kosten: 880 EUR* Early Bird bis zum 15. April 2024: 820 EUR

* Studierende und Schüler*innen erhalten einen Rabatt in Höhe von 10% des regulären Preises.

In diesem praktischen Workshop lernen die internationalen Teilnehmer*innen die Grundlagen des analogen Filmemachens mit 16mm-Film. Der Schwerpunkt liegt auf dem künstlerischen Experimentieren mit dem Material und alternativen Formen des Filmemachens. Zu diesem Zweck erlernt jede*r Teilnehmer*in den Umgang mit einer Bolex-Kamera, dreht eine Rolle 16-mm-Film und entwickelt diese von Hand. Die fertigen Filme werden geschnitten und am Ende des Workshops auf großer Leinwand präsentiert.

Inhalt

In diesem Workshop liegt der Schwerpunkt auf dem visuellen Ausdruck und der Erkundung durch das Medium Analogfilm. Die Bilder selbst sind die Hauptprotagonisten und die technischen Merkmale der Kamera und die Qualitäten des 16mm-Films werden Quelle der Inspiration sein. Dafür sind Fokus und Konzentration erforderlich, welches die Teilnehmer*innen üben werden.

Die erfahrenen und international anerkannten Filmemacher*innen Ute Aurand und Juan David González Monroy werden die Teilnehmer*innen durch diesen Prozess der Nutzung von 16mm-Film als künstlerisches Medium führen.

Der Workshop beginnt mit einem theoretischen Teil, in dem die Grundlagen des analogen Filmemachens erläutert werden. Danach gibt es eine Einführung in die 16mm Bolex-Kamera und ihre vielfältigen Funktionen, wobei der Schwerpunkt auf der Nutzung der Kamera als kreatives Instrument liegt. Anschließend werden von den Kursleiter*innen ausgewählte Filme gezeigt, die die besonderen Qualitäten des 16-mm-Films hervorheben und sein Ausdruckspotenzial verdeutlichen.

Anschließend werden die Teilnehmer*innen in der Gruppe Filmrollen im "Kettenfilm"-Format drehen. Jedes Gruppenmitglied macht eine einzelne Aufnahme und gibt die Kamera weiter, bis die Rolle fertig ist. Auf diese Weise bekommt jede*r Teilnehmer*in ein Gefühl für die Kamera und ein Gespür für ihre Möglichkeiten in Bezug auf seine eigenen kreativen Interessen. Anschließend erlernt die Gruppe die Grundlagen der Handentwicklung und entwickelt gemeinsam den Kettenfilm. 

Schließlich werden die Teilnehmer*innen in der zweiten Übung all ihr vorheriges Wissen in die Praxis umsetzen, indem sie eine Rolle 16mm-Schwarzweißfilm aufnehmen und entwickeln. In Dreiergruppen wird der Film gedreht, entwickelt, gescannt und bearbeitet, so dass jede*r Teilnehmer*in seinen eigenen digital bearbeiteten Film produziert. Die fertigen Filme werden vor der Klasse projiziert und es wird Zeit für Diskussionen und Feedback geben.

Kursleitung

Ute Aurand, 1957 in Frankfurt am Main geboren und in Berlin aufgewachsen, studierte von 1979 bis 1985 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Neben ihrer eigenen Filmarbeit kuratiert sie seit 1990 Filmprogramme - den monatlichen "Filmarbeiterinnen-Abend" (1990-1996) und die Reihe "Sie zum Beispiel" (1995-96). Sie ist Mitbegründerin der Gruppe "Filmsamstag" (1997-2007) sowie der Reihe "Großes Kino, kleines Kino", Experimentalfilme für Kinder, Arsenal. Sie hat an den Hochschulen für Künste in Hamburg und Bremen sowie an der HGKZ in Zürich unterrichtet. Im Jahr 2015 initiierte sie die Bolex Werkstatt an der DFFB. Ihre Filme waren auf internationalen Filmfestivals zu sehen.

Filmografie (Auswahl):

1980 Schweigend ins Gespräch vertieft; 7 min. 1982 Umweg; mit Ulrike Pfeiffer, 12 Min. 1985 Paul Celan liest; 5 min. 1987 Feucht-Trocken-Warm-Kalt-Island; mit Margarita Albrecht, 30 min. 1988 Oh! Die vier Jahreszeiten; mit Ulrike Pfeiffer, 20 min. 1993 Detel+Jón 1988-1993; 33 min. 1994 Bärbel und Charly; mit Bärbel Freund und Karl Heil, 35 min. 1995 Kleine Blumen, kleine Blätter; 48 min. · Maria und die Welt; 15 min. 1998 Terzen; 50 min. 1999 Fadenspiele; mit Detel Aurand, 8 min. 2001 Filmmuseum Berlin; 21 min. 2002 Im Garten; mit Bärbel Freund, 29 min. · Tulipan; mit Bärbel Freund, 1 min. · Für Frau Foerster; mit Bärbel Freund, 3 min. 2004 Halbmond für Margaret; 18 min. 2005 India; 57 min. 2006 Der Schmetterling im Winter; mit Maria Lang, 29 min. · Hier ist es zur Zeit sehr schön; mit Maria Lang, 55 min. 2008 In die Erde gebaut; 42 min. · Im Park; 6 min. · A Walk; 4 min. · Zuoz; 1 min. 2009 Kopfüber im Geäst; 15 min. 2011 Paulina; 5 min. · Franz; 5 min. · Maria; 3 min. · Junge Kiefern; 43 min. 2012 Susan; 5 min. · Lisbeth; 2 min. 2013 To Be Here; 38 min. · Fadenspiele 3; mit Detel Aurand, 9 min. 2014 Philipps 60. Geburtstag; 5 min. 2015 Sakura, Sakura; 2 min. 2016 Four Diamonds; 4 min. 2017 Lisa; 4 min. 2019 Rasendes Grün mit Pferden (Rushing Green with Horses)

 

Juan David González Monroy, geboren in Kolumbien, ist als Filmemacher tätig und lebt in Berlin. Seit 2010 arbeitet er unter dem Namen OJOBOCA mit Anja Dornieden zusammen. Gemeinsam praktizieren sie Horrorism, eine simulierte Methode der inneren und äußeren Transformation. Ihre Filme und Performances haben sie weltweit an den verschiedensten Institutionen und auf Festivals präsentiert, darunter Wexner Center for the Arts, Österreichische Filmmuseum, Anthology Film Archives, Haus der Kulturen der Welt, Kunstverein München, Ullens Center for Contemporary Art, Internationale Filmfestival Rotterdam, Berlinale, New York Film Festival und Visions du Réel. González Monroy ist Mitglied des von Künstler*innen geführten Filmlabors LaborBerlin.

Filmografie (Auswahl):

2011 Awe Shocks; 3 min. 2012 Oro Parece; 6 min. · The Handeye (Bone Ghosts); 7 min. · Eigenheim; 16 min. 2013 A flea’s skin would be too big for you; 47 min. · Come and Dance with Me; 4 min. 2014 Gente Perra; 25 min. · Wolkenschatten; 17 min. 2015 The Masked Monkeys; 30 min. 2016 Heliopolis Heliopolis; 26 min., Forum Expanded 2017 2018 Comfort Stations; 26 min. · The Skin is Good; 12 min. 2020 Her Name was Europa; 76 min. 2022 Enthusiasm; 8 min. · Instant Life ; 27 min

Anmeldung und Teilnahme

Der Workshop richtet sich an internationale Teilnehmer*innen ab 18 Jahren, die sich für das Filmemachen begeistern und im Rahmen dieses Workshops intensive Einblicke in Theorie und Praxis des analogen Filmemachens bekommen wollen. Vorkenntnisse im 16-mm-Filmemachen sind nicht erforderlich, es werden jedoch Kenntnisse über das Filmemachen und fotografische Prinzipien erwartet.

Die Registrierung erfolgt online über unser Anmeldeformular bitte mit Lebenslauf und Motivation. Die Plätze sind begrenzt und werden nach Eingangsprüfung und erfolgter Zahlung des Teilnahmeentgelts fortlaufend vergeben.

Im Preis enthalten sind die Teilnahme am Workshop, Arbeitsmaterialien sowie die eingesetzte Technik. Verpflegung und Unterkunft sind nicht im Preis enthalten und müssen selbst organisiert werden. Wir stellen Ihnen gerne Empfehlungen für Unterkünfte in der Nähe zur Verfügung.

ECTS-Punkte

Dieser Kurs umfasst 34,5 Stunden Präsenzzeit, was insgesamt einem ECTS-Punkt entspricht, der von der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf anerkannt wird. Um diese Punkte zu erhalten, müssen die Teilnehmer*innen eine filmische Übung in der Gruppe absolvieren, in der sie gemeinsam 30 Meter 16mm Filmmaterial drehen und von Hand entwickeln. Abschließend präsentieren und reflektieren sie ihr Werk kritisch (ohne Benotung). Nach erfolgreicher Teilnahme und einer Anwesenheit von 80% erhalten die Teilnehmer*innen ein Zertifikat, welches die Verleihung der ECTS-Punkte bestätigt. Bitte klären Sie vor der Kursanmeldung, ob Ihre Universität die Leistungspunkte anerkennt.