Die Zeichnung stellt eine der ältesten Formen künstlerischer Äußerung dar. Sie ist vermutlich auch eine der nachhaltigsten. Für das Verfertigen eines Zeichenfilms ist es jedoch unumgänglich, eine Vielzahl technischer und digitaler Geräte zu Hilfe zu ziehen, deren Erfindung wir zunehmend als Teil einer Entwicklung verstehen, die zu einer umfassenden Gefährdung unserer Umwelt geworden ist.
Das Aufeinandertreffen von Zeichnung und Film macht sich der Animationskurzfilm „Ich war noch nie auf Pine Island“ zunutze, um das Verhältnis von Nachhaltigkeit und Technologie zu hinterfragen. Der Film besteht überwiegend aus analog animierten Zeichentrickszenen, die einen multikausalen Handlungs- und Denkraum öffnen: Der Film wird durch das experimentierende Film-Machen unter der Kamera und unterbricht dabei zugleich seinen eigens geschaffenen Illusionsraum. Zwischen der Linie und dem, was sie repräsentiert, ergeben sich facettenreiche Bedeutungsebenen. Auf diese Weise erkundet die bewegte Zeichnung das Potenzial der Assoziation und stellt ein vor-sichtiges Schauen, Tasten und Spurenlegen als Gegenentwurf zu einem rationalen, von Begriffen gelenkten und vernunft-gesteuerten Interpretieren.
Projektleitung: Aline Helmcke
Kontakt: mail(at)ahelmcke.com, Tel: 0177 5639204