Politik auf YouTube. Nutzung und Bewertung Jugendlicher und junger Erwachsener

Eine qualitative Studie im Rahmen des wissenschaftlichen Forschungsmoduls >>Kinder, Jugend, Medien<<

Die Zerstörung der CDU lautet der Titel des wohl reichweitenstärksten Videos in Deutschland zur Europawahl 2019 auf YouTube. Der YouTuber Rezo argumentierte, warum man etablierte Parteien seiner Meinung nach nicht wählen sollte. In Politik und Medien erregte das Video Aufsehen. Dabei war das nur der vorläufige Höhepunkt einer andauernden Politisierung der Web-Video-Plattform. Bereits nach dem YouTube-Interview von LeFloid mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr 2015, spätestens aber nachdem vier YouTube-Persönlichkeiten die Spitzenkandidierenden im Wahlkampf 2017 interviewten, werden YouTuber*innen in Deutschland von einer breiteren Öffentlichkeit als Vermittler von Politik wahrgenommen.

Wird YouTube als ernstzunehmende Quelle für Wissen rund um Politik immer bedeutsamer und in welchem Verhältnis steht es zu etablierten Nachrichtenquellen?

Mit der Forschungsfrage „Wie nutzen und bewerten Jugendliche und junge Erwachsene politische Inhalte auf YouTube?“ nähert sich die Studie diesem Phänomen aus einer rezeptionsorientierten Perspektive und setzt sich mit der Einbindung von Online-Videos in die politische Mediensozialisation Jugendlicher auseinander. Unter Berücksichtigung der theoretischen Konzepte des Uses-and-Gratification-Ansatzes, des Qualitätsbegriffs in der Journalismusforschung und der Medienkompetenz wurden im Zeitraum von Januar bis Mai 2019 insgesamt fünf leitfadengestützte Gruppendiskussionen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 27 Jahren in unterschiedlichen Bildungsstufen geführt. 

Die Studie “Politik auf YouTube. Nutzung und Bewertung Jugendlicher und junger Erwachsener.” ist im Rahmen des wissenschaftlichen Forschungsmoduls Kinder, Jugend, Medien unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Wegener im Zeitraum von Oktober 2018 bis Dezember 2019 entstanden.

 

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