Waltraut Pathenheimer stand im Zentrum des gleichnamigen künstlerischen Forschungsprojektes von Susanne Foidl und Anna Luise Kiss, das ein exzellentes Beispiel für Forschung in der Lehre ist. Waltraut Pathenheimer war Standfotografin und Pionierin, denn sie war die erste Frau, die diesen Beruf im DEFA-Studio für Spielfilme ausübte. Grund genug ihren einflussreichen Filmfotografien ein Forschungsprojekt zu widmen, das die Deutungsmacht und den ästhetischen Eigenwert von Standfotografien untersucht. Aufbauend auf einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt zu Waltraut Pathenheimer, das im vorausgegangenen Jahr an der Filmuniversität durchgeführt wurde, wurden die Fragestellungen im Wintersemester 2016/2017 unter dem Titel „Pathenheimer im Montagelabor“ in einer Master Class um künstlerisch-forschende Verfahren, speziell Montagetechniken erweitert. In diesem Kontext haben sich Studierende der Filmuniversität mit den Szenen- und Werkbildern von Waltraut Pathenheimer und den dazugehörigen Filmen auseinandergesetzt. Dekonstruktions- und Rekonstruktionsprozesse im Schneideraum legten durch Montage und Demontage die innere, ästhetische Struktur, ihr Gemachtheit offen, deckten Genderkonstruktionen oder filmische Perspektiven auf.
Ausgewählte Fotografien von Waltraut Pathenheimer und die Ergebnisse des künstlerischen Forschungsprozesses mit Montageverfahren wurden Ende 2016/Anfang 2017 im Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM) in Potsdam und im Foyer der Filmuniversität ausgestellt.
Projektleitung: Susanne Foidl, Anna Luise Kiss