Für Heranwachsende ist es eine zentrale Entwicklungsaufgabe ein gefestigtes Gefühl für die eigene Identität zu entwickeln. Sich selbst darstellen, mit verschiedenen Identitäten experimentieren, Feedback erhalten und andere beobachten, wie sie dasselbe tun, sind dabei relevante Aktivitäten. Social Media Plattformen wie Instagram, TikTokund Snapchat bieten Heranwachsenden vielfältige Möglichkeiten dazu. Außerdem erfahren sie dort, was populär ist und was akzeptiert wird. Die Plattformen machen diese Normen jedoch nicht nur sichtbar. Als digitale Sozialräume legen sie durch ihre Funktionsweisen und Gestaltung selbst Nutzungsnormen nahe.
Um zu erforschen, wie Social Media Plattformen Heranwachsende bei der Bewältigung wichtiger Entwicklungsaufgaben wie der Identitätskonstruktion beeinflussen, wird plattformübergreifend das Zusammenspiel zwischen technischer Infrastruktur, identitätskonstruierendem Handeln und identitätsbildenden Normen untersucht.
In einem Mixed-Methods-Konzept integriert das Promotionsvorhaben eine standardisierte Befragung und strukturierte Leitladeninterviews mit 14- bis 16-jährigen Social Media-Nutzer*innen sowie eine vergleichende systematische Interfaceanalyse als sich ergänzende Teilstudien. Theorie und Empirie orientieren sich an einem soziotechnischen Ansatz und berücksichtigen den Einfluss technischer Infrastruktur und deren Aneignung durch die Nutzenden gleichermaßen.
Das Promotionsvorhaben ist inhaltlich und organisatorisch an das DFG-Projekt NoViS angeschlossen.
- Projektleitung: Annika Wunderlich
- Kontakt: a.wunderlich(at)filmuniversitaet.de
- Betreuer*innen Promotion:
- Wissenschaftliche Promotion im Studiengang: Medienwissenschaft