SCREENING!

Project start:
2011

Auch Marlis Roth, Professorin für Montage an der HFF und Leiterin des Instituts für künstlerische Forschung, beschäftigt sich mit der Frage nach Möglichkeiten, wie die herkömmlichen Raum- und Produktionsgrundlagen des Films aufzubrechen sind, um die dem Medium eigenen oder als Norm etablierten Parameter sichtbar zu machen, zu überwinden und die mit ihr einhergehenden Wahrnehmungsgewohnheiten zu erkennen. Erkenntnisgewinn mit künstlerischen Mitteln ist das übergeordnete Ziel.

Konkret verfolgt wurde dieser Ansatz im Rahmen eines Kunstprojekts: „Screening!“.  Ziel war es, Film im öffentlichen Raum zu projizieren; Film, der in Reaktion, in „Antwort“ auf diesen Raum entstanden ist – in diesem Fall das Haus Ungarn/Collegium Hungaricum in Berlin. Dazu wurde zunächst ein „Screening“ durchgeführt, das heißt, alle charakteristischen Eigenschaften des Ortes als „Material“ identifiziert. Die Architektur des Hauses war dabei ebenso Impuls, wie die Bilder und Texte von Lajos Kassak (dem das CHB gleichzeitig eine Ausstellung widmete) sowie Fragen nach dem Fenster als Projektionsfläche, unsere Wahrnehmung von Ungarn 2011 und dem Erleben von Film auf der Straße. Aus dem Vorgefundenen und den sich anknüpfenden Assoziationen sind dann die künstlerischen Arbeiten entstanden: Drei-Kanal-Projektionen, die an der Medienfassade der Dorotheenstraße 12 gezeigt wurden. Ein erster Versuch für ein größer angelegtes Projekt, das die Aspekte der Wahrnehmung, das Zusammenspiel von Bild, Raum und Rezipient erforscht.