Alumni-News

Dascha im Glück

Unsere Alumna Dascha Dauenhauer erhält den Max Ophüls Preis für die Beste Musik in einem Dokumentarfilm.

26.01.2021 – "Selten, viel zu selten, werden Komponist·innen bei Filmfestivals gewürdigt.", so die Jury des 42. Filmfestivals Max Ophüls Preis, das dieses Jahr erstmals online stattfand. Umso mehr freute sich das Gremium, den Max-Ophüls-Preis Beste Musik in einem Dokumentarfilm auszeichnen zu dürfen.  Unsere Alumna Dascha Dauenhauer hat sie für die Filmuni-Produktion "The Case of You", Regie Alison Kuhn, komponiert.

"Die Filmmusik, die uns in diesem Wettbewerb überzeugt hat, ist unkonventionell und reduziert. Sie löst althergebrachte Grenzen zwischen traditionellem Verständnis von Filmmusik und Sounddesign auf, arbeitet minimalistisch und sparsam, aber präzise eingesetzt im Dienst der Handlung. Dabei vermeidet sie durch Abstraktion, zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Im gelungenen Zusammenspiel mit dem Sounddesign von Larissa Kischk unterstützt die Komposition von Dascha Dauenhauer die Dramaturgie, ohne jemals übertrieben dramatisch zu wirken. Die schwierige Aufgabe, dem sensiblen Thema von Alison Kuhns Film THE CASE YOU musikalisch gerecht zu werden, wurde originell und überzeugend gelöst."

Dascha Dauenhauer begann bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspielen. Wenig später erhielt sie Klavier- und Kompositionsunterricht am Moskauer Musik-Konservatorium bei Schatkowski. Mit sieben Jahren übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Berlin, wurde hier vier Jahre später an der "Akademie für hochbegabte Kinder und Jugendliche" aufgenommen und nahm Kompositionsunterricht bei Thomas Herrmann. Als 12-Jährige begann sie als Jungstudentin an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" mit dem Klavierstudium bei Birgitta Wollenweber. Parallel bekam sie Kompositionsunterricht am Julius Stern Institut bei Jolyon Brettingham Smith. Es entstanden eigene Werke, darunter vor allem kammermusikalische und solistische Besetzungen. Konzertauftritte mit eigenen Stücken folgten. Ihr Orchesterstück "Sinfonietta" wurde 2004 in der Berliner Philharmonie uraufgeführt.
Mit 17 Jahren begann Dauenhauer ein Diplomstudium in Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin bei Hartmut Fladt. Nach ihrem Diplom kam sie 2015 zum Filmmusik-Studium an die Filmuniversität, das sie 2019 erfolgreich mit dem Master abschloss.
Filme mit ihren Kompositionen laufen erfolgreich auf Filmfestivals in aller Welt. Dascha Dauenhauer war bereits drei Mal für den Deutschen Filmmusikpreis nominiert und gewann ihn 2018 in den Kategorien "Beste Musik" und "Nachwuchs" für den Trickfilm für "Love Me, Fear Me" (D 2017) in der Regie ihrer Kommilitonin Veronica Solomon.  mehr

Für ihre Filmmusik zu "Berlin Alexanderplatz" (D 2020, Trailer) in der Regie von Burhan Qurbani erhielt sie letztes Jahr im April den Deutschen Filmpreis in Gold (mehr) und im Dezember den Europäischen Filmpreis.

"This award means so much to me, because recently and in a last few years it’s become more and more difficult to come to terms with the reality we are living in. Often I read the news and I get very sad and feel powerless but in the next moment I remember that we, filmmakers, have the opportunity to make meaningful films and to put the pressure on - to fight against racism, to fight for gender equality, for the survival of our planet and everything else we have to fight for with the tools we have to hand. This is our strength, our voice and our task to provoke thought and questioning in the audience and we have to use this strength. If my music has a slightest possibility to influence this issues, receiving this award is a great honor." Dascha Dauenhauer auf Instagram.

Die 31-jährige Filmkomponistin blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Wir gratulieren herzlich und wünschen ihr viele weitere spannende Projekte und Herausforderungen, mit denen sie uns - davon sind wir überzeugt - wieder überraschen wird.

Alle FFMOP 2021 Preisträgerinnen und Preisträger hier.

Dascha Dauenhauer im Gespräch für die Masterclass Filmmusik