Förderkooperationen

Die Filmuniversität hat durch das von der Landesregierung getragene Brandenburgische Postdoc Network und die Zusammenarbeit mit der FONTE-Stiftung Zugang zu zwei besonderen Formaten der Spitzenförderung. Beide ermöglichen es externen Forscherinnen und Forschern, Projekte an der Hochschule durchzuführen. In beiden Programmen erfolgt die Auswahl im Rahmen eines kompetitiven Bewerbungsverfahrens.

Spitzenförderung des Brandenburgischen Postdoc Networks

Die Spitzenförderung im Rahmen des von den vier Brandenburgischen Universitäten gemeinsam getragenen Brandenburgischen Postdoc Networks zielt auf den klar definierten Kreis exzellenter promovierter Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland. Spitzenförderung und Breitenförderung sind komplementäre Teile des Brandenburgischen Netzwerks für die Karriereentwicklung promovierter Wissenschaftler*innen. Die großzügig geförderten Fellowships und Nachwuchsgruppen sollen die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Brandenburg steigern, den internationalen Austausch stärken und hervorragende promovierte Forscher*innen für das Land Brandenburg und seine wissenschaftlichen Einrichtungen gewinnen. Auf der Website des Netzwerks finden sich die jeweils aktuellen Ausschreibungen.

Bisherige erfolgreiche Bewerbungen:

Dr. Lea Wohl von Haselberg

Dr. Lea Wohl von Haselberg, die bereits seit 2017 in einem vom BMBF finanzierten Projekt zu jüdischem Filmschaffen in der BRD forscht und in diesem Bereich auch ein DFG-Netzwerk koordiniert, wurde die ausgeschriebene NachwuchsforscherInnen-Gruppe zugesprochen. Zusammen mit zwei DoktorandInnen geht sie unter dem Titel Jüdischer Film – was ist das? Eine Annäherung über Festivalprogramme und Rezeptionshaltungen vier Jahre lang der gesellschafts- wie erinnerungspolitisch spannenden Frage nach, was eigentlich unter „jüdischem Film“ verstanden wird: also nicht, ob und wie Filme über Stoff, Handlung oder Beteiligte als „jüdisch“ identifizierbar sind, sondern welche Filme als „jüdisch“ präsentiert bzw. als solche verhandelt  werden – auf Festivals, in Programmreihen oder bei der Distribution.

Interview mit Dr. Lea Wohl von Haselberg

Dr. Roderik Smits

Dr. Roderik Smits von der Cardiff University beschäftigt sich mit der Frage, wie Filme gesehen werden und wie dieser spezifische Kontext ihre Rezeption beeinflusst. Im Mittelpunkt seines Forschungsprojekts Assessing Cultural Homogenisation: Specialised Films in the Era of Online Availability stehen neue Distributionsformen wie Video-on-Demand-Plattformen (Amazon, Netflix etc.). Mit der Fülle ihres Angebots machen diese einerseits Zuschauer*innen zu Kurator*innen ihrer eigenen Programme, andererseits nehmen sie trotzdem eine Auswahl vor, die vieles marginalisiert oder ausschließt. Das Projekt unternimmt zum ersten Mal eine systematische Untersuchung der hier wirksamen Auswahlmechanismen und Kriterien und stellt sich der Frage, welche Folgen diese für die kulturelle Diversität haben, die von zentraler Bedeutung ist in einer heterogenen Gesellschaft.

Interview mit Dr. Roderik Smits

Fonte Stiftung

Seit dem Sommersemester 2019 fördert die FONTE-Stiftung Gastprofessuren und Lehraufträge an der Filmuniversität. Mit einer FONTE-Gastprofessur bzw. einem FONTE-Lehrauftrag werden exzellente habilitierte Nachwuchswissenschaftler*innen bzw. (nicht-promovierte) Künstler-Forscher*innen und ihre Lehrkonzepte aus der Genderforschung an der Schnittstelle von Filmtheorie und Filmpraxis ausgezeichnet. Ziel ist es, den (künstlerisch) forschenden Nachwuchs in den Film-, Gender-, Literatur- und Kulturwissenschaften gezielt zu fördern, Forschung und Lehre in diesen Disziplinen zu unterstützen und insbesondere Genderthemen an der Hochschule zu stärken.

Bisherige FONTE-Stipendiat*innen:

Dr. Franziska Heller: Filmbilder im (öffentlichen) Stadtraum

Ob Filmwerbung, Digital-out-of-Home-Werbetafeln oder andere immersive Screens mit Bewegtbildern – es sind Phänomene, die gerade auch im Großraum Potsdam und Berlin mittlerweile allgegenwärtig sind. Hierbei ist buchstäblich am eigenen Leib im Alltag zu erleben, wie Screen- oder Displaykonfigurationen spezifische Positionen und Bewegungen im Raum von den Betrachter*innen einfordern; diese zugleich als mitkonstituierendes Element funktionalisieren. Es ergeben sich komplexe gender- wie körperpolitisch-ideologisch aufgeladene Überlagerungen und Wechselwirkungen verschiedener räumlicher Koordinaten und Erfahrungen – zwischen Aktuellem und Virtuellem.

Dozent*in: Gastprofessorin Dr. habil. Franziska Heller im Rahmen der FONTE Stiftung zur Förderung des geisteswissenschaftlichen Nachwuchses

Co-Teaching Seminar: Memory_Screens_Spaces/Experiences; mit der FONTE-Lehrbeauftragten Rina Wuzella

Regina Wuzella: Technologien des Erinnerns

Künstlerische Forschung als geschichtspolitische Intervention 

Einen besonderen Fokus der obigen Veranstaltung stellen erinnerungskulturelle und geschichtspolitische Aspekte («ortspezifisches Ausstellen») dar:

Unter der thematischen Zuspitzung Memory_Screens_Spaces/Experiences setzt sich die Veranstaltung in Exkursionen und Gesprächen mit Künstler*innen und Kurator*innen mit den multimedialen, erinnerungskulturellen Möglichkeiten von Projektionen auf Gebäuden und Display-/VR- Phänomenen, die mit Bewegtbildern arbeiten, auseinander.

Dozent*in: FONTE-Lehrbeauftragten Regina Wuzella (FONTE-Stiftung-Scholarship-Holder / Project Staff Knowledge- and Technology Transfer) 

Co-Teaching Seminar: Filmbilder im (öffentlichen) Stadtraum, mit der Gastprofessorin Dr. habil. Franziska Heller.

 

 

Dr. Franziska Heller / Regina Wuzella: Integration, Intervention und/oder Immersion?

Körperdiskurse und Filmphänomenologien digitaler Erinnerungskulturen in öffentlichen, musealen und tramatischen Räumen

Körpererfahrungen und Raumpolitiken als diskursentscheidender Horizont digital-audiovisueller Erinnerungskultur: Die Möglichkeiten digitaler Inszenierung von historischen Filmbildern über Beamerprojektionen, Screens, Apps und Fassadenmapping haben zur Folge, dass in den letzten Jahren Phänomene Konjunktur haben, bei denen anlässlich wichtiger historischer Jubiläen filmisches Archivmaterial und/oder audiovisuelle Installationen an historischen (Gedenk-)Orten inszeniert werden – meist mit großer Anteilnahme der breiten Öffentlichkeit. Es gehört hier zu dem Konzept, oft eigentlich bekannte oder vertraute Räume medial so umzugestalten, dass sie eine neue Schicht ihrer Vergangenheit offenbaren. Solche audiovisuellen Installationen eröffnen insbesondere an historisch sensiblen Orten ein komplexes Spannungsfeld zwischen filmischer Dramaturgie, Erzählung und Spektakel der Audiovisionen.

Kooperationsforschungsprojekt von FONTE-Gastprofessorin Dr. habil. Franziska Heller und FONTE-Lehrbeauftrage Regina Wuzella (entwickelt im Rahmen und dank der Förderung durch die FONTE-Stiftung im WS 2019/2020 in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Forschung und Transfer sowie dem Institut für künstlerische Forschung (IFK) der Filmuniversität)

Eine ausführliche Dokumentation der Veranstaltung ist hier hinterlegt

 

Jana Seehusen: Re*framing remembering, 17.-21.06.2019

Filmische Formen der Erinnerung 

Das Seminar verknüpft die grundlegende Zusammenschau verschiedener Darstellungsformen und Verfahrensweisen von Erinnerung im Film mit Forschung.

Lehrbeauftragte: Jana Seehusen

Informationen zum Seminar

Dr. Christiane König / Susanne Foidl: Montage/Queer - 25.06. - 12.07.2019

Master-Seminar im Rahmen von "Montage im Kontext" mit Dr. habil. Christiane König (Gaststiftungsprofessorin FONTE-Stiftung) und Susanne Foidl (Lehrbeauftragte Studiengang Montage).

Mehr Informationen