Daniel Körling: Der Historische Film im Nationalsozialismus

Das Promotionsvorhaben setzt sich mit NS-spezifischen filmtheoretischen Konzepten und ihrer praktischen Umsetzung im Historischen NS-Film auseinander; zugleich wird untersucht, inwiefern diese Werke als historische Quellen bewertet werden können.

Projektbeginn:
2022
Projektabschluss:
2025

Der Film war im Verständnis des NS-Staats eine Kunstform, die für vielerlei Zwecke eingesetzt werden konnte: Zuvorderst sollte die Bevölkerung unterhalten werden, ein sekundäres Ziel war daneben, die Ideologie und die Ziele des Regimes gesellschaftlich zu etablieren. Auf welche Weise sollten Form und Inhalt jedoch arrangiert sein, sodass sich ein Film als genuin nationalsozialistisch einordnen lässt? 

Hier kommt der theoretische Hintergrund des NS-Films zur Debatte. Wie wurde der Film ideell betrachtet, welche Eigenschaften sollte ein nationalsozialistisches Werk vorweisen? Lassen sich Spezifika des NS-Films katalogisieren und anschließend mit der Praxis abgleichen? Auf diese Fragen möchte ich Antworten geben.

Als Ausgangspunkt dienen Texte der sich mit Film auseinandersetzenden Personen im NS, darunter Filmfunktionäre, Regisseure, Journalisten. Diesewerden auf Normativität hin untersucht und katalogisiert – das Ergebnis wird eine Sammlung von theoretischen Ansprüchen, die an den Film gestellt wurden, sein. Anschließend werden ausgewählte Historische NS-Filme – je zwei Spiel-, Kultur- und Lehrfilme – mit dem Katalog abgeglichen.Folgten die Produktionen den vorgebrachten Idealen?

Damit geht die Frage einher, mit welchen filmischen Mitteln ein Sachverhalt als historisch präsentiert wurde; wie wurde Vergangenheit filmisch erfahrbar gemacht?

Abschließend wird der Quellenwert des Films überprüft – muss das zeitgenössische Bild über die Gesellschaft im NS erweitert werden?