Stephan Ahrens: Mit Wolkenkratzer und Handtasche. Eine Geschichte des Filmmuseums

Noch vor der Etablierung des Kinos gab es museale Ausstellungen mit filmbezogenen Objekten. Die historische Kontextualisierung des Filmmuseums zeigt seine sich stets wandelnden filmästhetischen Voraussetzungen ebenso wie seine beschränkte Ausgestaltung in der Gegenwart.

Projektbeginn:
2017
Projektabschluss:
2023

Weltweit stehen Filmmuseen Besucher*innen offen. Wer sie aufsucht, erfährt rasch ihre Vielgestaltigkeit: Gestaltungen, die von nüchternen Präsentationen bis zu aufwändigen Inszenierungen reichen; mannigfache Exponatarten, darunter Kameras, Kostüme und Plakate. Hinter diesem Formenreichtum liegt eine komplexe Geschichte des Filmausstellens. 

Um den Platz des Filmmuseums zwischen anderen musealen Einrichtungen zu begreifen, zeichnet das Forschungsprojekt in einem ersten Schritt die Entstehung von Sammlungen und Ausstellungen filmbezogener Objekte auf den Weltausstellungen und Gewerbemessen seit den 1890er Jahren nach. Die sowohl national als auch international geführten Debatten um die Gründung eines Filmmuseums in diversen Ländern, die die europäischen Filmausstellungen der 1920er und 30er Jahre begleiten, werden dabei ebenso analysiert wie Gestaltungen, Präsentationsweisen und Exponatauswahl. Nicht nur entsteht das Filmmuseum vor der industriellen Standardisierung des Films als Kinoerlebnis, es wird auch dem kommerziellen Kino immer gegenübergestellt. 

Aus der Perspektive ihrer Kritiker*innen werden die Filmmuseen nach 1945 untersucht und in den Kontext einer umfassenderen Museumskritik gestellt. Schließlich wird gezeigt, wie die mit dem Boom der Filmmuseen ab den 1970er Jahren stattfindende Öffnung der Kunstmuseen für Film und Video das Filmmuseum nachhaltig prägen. Im Kontext seiner Geschichte ist zu fragen, ob es hier nicht sein kommerzielles Gegenüber verliert und eine neue Funktion in der Filmkultur einnimmt. 

  • Projektleitung: Stephan Ahrens
  • Zur Person: Stephan Ahrens studierte Filmwissenschaft in Mainz, Zürich und Berlin. Nach dem Master-Abschluss arbeitete er am Filmmuseum Potsdam und als wissenschaftlicher Volontär im Berliner Zeughauskino. Seit 2021 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaften der Universität Paderborn.
  • Kontakt:  stephan.ahrens(at)uni-paderborn.de
  • Betreuer*innen Promotion: 
  • Wissenschaftliche Promotion im Studiengang: Medienwissenschaft