Obwohl die Welt und insbesondere die Länder mit höherem Einkommen altern (Harper 2018), leben wir in einer jugendorientierten Gesellschaft. In den Medien sind ältere Menschen stark unterrepräsentiert oder werden meist in einem negativen Licht dargestellt (Vickers 2007).
Astra Zoldneres Forschungsprojekt untersucht die Darstellung älterer Menschen in populären deutschsprachigen Spielfilmen (2009 - 2018). Dazu identifiziert sie die typischsten Szenen mit älteren Charakteren, um dann aus dem Forschungsmaterial einen Dokumentarfilm zu realisieren: Sie lädt ältere Menschen (65+) ein, stereotype Szenen aus aktuellen deutschsprachigen Spielfilmen nachzuspielen und anschließend über ihre Erfahrungen zu reflektieren.
Im partizipativen Dokumentarfilm "Nicht mein Film" spielen ältere Menschen (65+) die in der theoretischen Forschung identifizierten typischsten Szenen nach: Stereotypen über das Alter und ältere Menschen, die in den Spielfilmen repräsentiert werden, sind z.B.: schlechte Gesundheit, Mangel an Geistesgegenwart, Unproduktivität, Einsamkeit und Sexlosigkeit. Aber entsprechen diese filmischen Bilder auch ihrer eigenen Realität?
In der künstlerischen Arbeit wie auch in Interviews mit älteren Menschen forscht Astra Zoldnere so nach vielschichtigen Perspektiven auf das Alter: "Auch wenn Senioren Witze über ihr Alter machen und manche ernsthafte gesundheitliche Probleme haben, können sie mit der einseitigen Darstellung im Spielfilm nicht einverstanden sein."
- Projektleitung: Astra Zoldnere
- Kontakt: astra.zoldnere(at)filmuniversitaet.de
- Betreuer*innen wissenschaftlich-künstlerische Promotion: Prof. Dr. Hans-Joachim Neubauer und Prof. Dr. Jens Eder
- Wissenschaftlich-künstlerische Promotion im Studiengang: Drehbuch/ Dramaturgie
- Förderungen, Drittmittel: Friedrich-Ebert-Stiftung, IKF-Förderpreis 2020