Das von Dr. Lea Wohl von Haselberg und Johannes Rhein initiierte und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte wissenschaftliche Netzwerk wird 2019 die Arbeit aufnehmen und soll Ergebnisse der jüngeren und laufenden Forschung zu einzelnen jüdischen Filmschaffenden in der Bundesrepublik aufeinander beziehen sowie die Bedeutung dieser Akteur*innen für die Repräsentation jüdischer oder als jüdisch wahrgenommener Themen im bundesrepublikanischen Film und Fernsehen untersuchen. Mit diesem Fokus auf Filmschaffende und deren Netzwerke wird der Anschluss an den internationalen Austausch von Jüdischen Studien und Filmwissenschaft gesucht, wobei zentrale Konzepte und Fragestellungen auf den bundesrepublikanischen Kontext übertragen und auf diesen hin konkretisiert werden sollen. Dies geschieht unter dem Arbeitsbegriff einer deutsch-jüdischen Filmgeschichte, was als Bezeichnung eines offenen Problemkomplexes verstanden wird und für die Zeit nach 1945 auf seine Potentiale und Begrenzungen hin befragt werden soll. Dabei werden sowohl Kino als auch Fernsehen berücksichtigt. Der Schwerpunkt liegt auf der alten Bundesrepublik bis 1990, wobei dieser kontinuierlich durch den Vergleich mit der DDR wie auch den Ausblick auf die Berliner Republik ausbalanciert werden soll.
Die Arbeitstreffen finden zwischen 2019 und 2021 in Potsdam und Frankfurt am Main statt.