Wie stellen sich Heranwachsende auf Instagram und Snapchat durch Fotos, Videos und Textelemente dar? Welchen Einfluss haben persönliche und soziale Normen auf ihre visuelle Selbstdarstellung? Und welche Referenzgruppen sind für Heranwachsenden bei der Aushandlung dieser Normen relevant? Diese Fragen stehen im Zentrum des gemeinsamen Forschungsprojektes mit der LMU München, das für 36 Monate von der DFG gefördert wird. Hierzu werden eine qualitative Netzwerkanalyse, eine Repräsentativbefragung sowie eine Experimentalstudie mit Heranwachsenden zwischen 14 und 16 Jahren durchgeführt.
Die an der Filmuniversität angesiedelten Teilprojekte analysieren das Zusammenspiel und den Wandel von sozialen und persönlichen Normen der visuellen Selbstdarstellung und verschiedenen Arten des selbstdarstellenden Handelns. Eine standardisierte, repräsentative Befragung von Schüler*innen untersucht, wie Normen das selbstdarstellende Handeln Heranwachsender auf Instagram und Snapchat beeinflussen, wie sich selbstdarstellendes Handeln und Normen im Laufe ihrer Identitätsentwicklung wandeln und welchen Einfluss die plattformspezifische Infrastruktur hierauf hat. In der Jugendphase differenzieren sich verschiedene rollenspezifische Selbst aus, die Heranwachsende auf Social-Media-Plattformen darstellen können. Sie ermöglichen es ihnen, mit ihrer eigenen Identität zu experimentieren. Um die Wirkung von Normen auf die Darstellung dieser verschiedenen Facetten des Selbst zu überprüfen, wird eine experimentelle Wirkungsstudie mit Schüler*innen durchgeführt. Auf diese Weise werden die positiven und negativen Folgen von Normen in der Identitätskonstruktion Heranwachsender systematisch erfasst.
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes werden dem Fachpublikum u. a. durch Tagungspräsentationen und Publikationen in Fachzeitschriften zur Verfügung gestellt. Zentrale Befunde werden zudem in Workshops an Heranwachsende, Lehrer*innen und Eltern vermittelt.
Weitere Informationen finden sich auf der Projektwebsite