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Tracing Addai für die Emmy® Awards nominiert

TRACING ADDAI gehört zu den sechs Nominierten in der Kategorie "Outstanding New Approaches: Documentary"

Filmstill vom Filmuni-Film TRACING ADDAI, Kamera von Omri Aloni (opens enlarged image)
Filmstill: TRACING ADDAI, © Omri Aloni

Die National Academy of Television Arts & Sciences (NATAS) hat die Nominierungen für die 41. Annual News and Documentary Emmy® Awards bekannt gegeben. 875 ausgewiesene Fachleute haben die nominierten Programminhalte aus mehr als 2000 Einreichungen, die im Kalenderjahr 2019 uraufgeführt wurden, ausgewählt. Die Filmuni freut sich sehr, bekannt zu geben, dass TRACING ADDAI es unter die sechs Nominierten in der Kategorie „Outstanding New Approaches: Documentary“geschafft hat.

Der animierte Dokumentarfilm (Trailer) erzählt die Geschichte von Addai. Er zieht nach Syrien in den Bürgerkrieg. Von dort schreibt er seiner Mutter: "Mach dir keine Sorgen, mir geht’s gut." Zwei Jahre später erhält sie einen Brief aus dem Gefängnis. Ilias, ein Kombattant von Addai, wurde in Deutschland als Terrorist verurteilt und möchte sie treffen. Er schreibt ihr: "Eines müssen Sie mir glauben, wir gingen mit guten Absichten." Die Filmemacherin Esther Niemeier kennt Addai und seine Mutter seit ihrer Jugend. Geschockt von der Nachricht über seinen Entschluss, trifft sie sich mit Addais Mutter und Ilias. „Je mehr ich mich mit dem Thema befasst habe und je mehr ich von Addais letzten Jahren erfuhr, desto stärker wuchs mein Bedürfnis diesen Film zu machen“, sagt sie in einem Interview. „Mir war wichtig sein Schicksal zu erzählen, und zwar als ganzes Leben und nicht nur reduziert auf das, was er als letztes getan hat“. Ihr Master-Abschlussfilm an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF (Regie 2019) entstand im Rahmen der Nachwuchs-Initiative Leuchstoff, gefördert durch das Medienboard Berlin-Brandenburg und in Koproduktion mit dem rbb.
Entstanden ist ein „bewegender und gesellschaftlich hochrelevanter Film“ mit einer „künstlerisch eigenständigen und gelungenen Balance zwischen inhaltlichen Aussagen und ästhetischer Form“, so die FBW, die den Film mit dem höchsten Prädikat „besonders wertvoll“ auszeichnete. Die Animation macht den Film darüber hinaus zu einem besonderen Erlebnis. Auf Basis von Archivmaterial und Originalaufnahmen in Bild und Ton wurde die Technik der Rotoskopie verwendet, um die Protagonisten durch die Animation zu verfremden und damit ihre Identität zu schützen (Making of).

Der „Emmy“ ist der bedeutendste Fernsehpreis der Vereinigten Staaten und – neben dem Academy Award (Oscar) für Film, dem Tony Award für Theater und dem Grammy Award für Musik – einer der vier großen Preise der US-amerikanischen Unterhaltungsindustrie. Er wird seit 1949 jährlich für die abgelaufene Fernsehsaison in mittlerweile über 90 verschiedenen Kategorien vergeben. Dass der Film direkt nominiert wurde und nicht nur in der Kategorie „International Emmy Award", hat eine Kooperation mit der New York Times möglich gemacht, die den Film zeigte und schließlich eingereicht hat.

Wir drücken dem ganzen Team die Daumen für die Verleihung am Dienstag, den 22. September, 20.00 Uhr EDT unter watch.theemmys.tv!