Am Samstagabend wurden die Gewinner*innen der 45. Festivalausgabe in einer feierlichen Preisverleihung im E-Werk Saarbrücken bekanntgegeben. Insgesamt wurden am Abend in den vier Wettbewerbskategorien 18 Preise – davon 14 Jury- und vier Publikumspreise – mit einer Gesamtdotierung von 118.500 EUR vergeben. Durch den Abend führten Simin Sadeghi und Filmuni-Absolvent Tobias Krell (MA Medienwissenschaft).
„Wir blicken auf eine Woche voller Emotionen, inspirierender Diskussionen und spannender wie berührender Geschichten im Kino zurück“, so Festivalleiterin Svenja Böttger. „Wir danken von ganzem Herzen den Filmteams für ihr Vertrauen und dafür, ihre Werke, die so viel Begeisterung hervorgerufen haben, hier zeigen zu dürfen. Und natürlich auch dem Publikum für ihre Treue und anhaltende Neugierde. Ganz besonders danken möchten wir den Saarbrücker Gastgeber:innen, die viele unserer Filmschaffenden mit offenen Armen und Herzen empfangen und maßgeblich zum Gelingen unseres Festivals beigetragen haben“, so begrüßte die Festivalleiterin und Filmuni-Alumna Svenja Böttger (MA Medienwissenschaft).
Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS FÜR DEN GESELLSCHAFTLICH RELEVANTEN FILM geht an GOOD NEWS- MA-Abschlussfilm von Hannes Schilling und Falco Seliger und an der Filmuniversität. Die Bundeszentrale für politische Bildung und Deutschlandfunk Kultur stiften diesen mit 5.000 Euro dotierten Preis seit 2014. Er wird von der Jury an einen Spielfilm aus dem Wettbewerb vergeben, der durch einen unkonventionellen Zugang zu einem gesellschaftsrelevanten Thema auf sich aufmerksam macht. "Ein Feigling, ein Parasit, ein Hochstapler, ein Monster. Schonungslos traut sich dieser Film, einen abgründigen, haltungslosen Menschen als Hauptfigur zu erzählen: Ein Mann, der Vertrauen und Gewaltlosigkeit predigt, aber für seine Karriere rücksichtslos Tod und Zerstörung in Kauf nimmt. Aus Scham und aus Angst, nicht zu reüssieren, nicht zu genügen und nicht Manns genug zu sein, hinterlässt er eine Spur der Verwüstung. Die Hölle, die sind hier nicht die anderen – die Hölle, die ist er selbst. Die Figuren werden vielschichtig und nuanciert gezeichnet, ohne sie zu bloßen Tätern oder Opfern zu degradieren. Dieser beklemmende Film trägt seine gesellschaftlich brennenden Themen nicht didaktisch vor sich her, sondern macht diese sinnlich erfahrbar. Hochspannend erzählt diese universelle Parabel von Ausbeutung und Wertelosigkeit, von Manipulation und Macht: zwischen Kontinenten, zwischen arm und reich, zwischen Menschen, zwischen Männern. Dabei lenkt sie den Blick auf unsere eigenen Abgründe und hält uns eiskalt den Spiegel vor", begründet die Jury ihre Entscheidung.
Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER FILMKRITIK – BESTER DOKUMENTARFILM geht an EXILE NEVER ENDS von Alumna Bahar Bektaş (MA Drehbuch/Dramaturgie), eine Produktion von Pink Shadow Films in Koproduktion mit ZDF - Das kleine Fernsehspiel, gefördert von Hessenfilm & Medien. Mit dem Preis soll die Bedeutung der Filmkritik als Motor für soziokulturelle und filmästhetische Diskurse hervorgehoben werden. Aus der Begründung der dreiköpfigen Jury der Filmkritikverbände aus Deutschland (BMVJ und VdFk), Österreich (Austrian Film Critics‘ Guild) und der Schweiz (SVFJ): "Eine Familie im permanenten Ausnahmezustand. Wir erleben sie beim Kampf um ein normales Leben im Spannungsfeld von Vergangenheit und Zukunft, von Integration und Bewahrung der eigenen kulturellen Identität. Der Zusammenhalt der Familie ist dabei genauso labil wie das Konzept der Heimat. Eindrücklich fügt sich eine zunächst fragmentarische Erzählung der Andeutungen und Auslassungen zu einem intimen und kraftvollen Porträt zusammen. Regisseurin Bahar Bektaş führt uns schmerzlich vor Augen: EXILE NEVER ENDS."
Der MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS DOKUMENTARFILM geht an DER WUNSCHvon Regie-Alumna Judith Beuth. Dillinger und Saarstahl statten den zum fünften Mal zu verleihenden Max Ophüls Preis: Publikumspreis Dokumentarfilm mit 5.000 Euro aus. Vergeben wird der Preis durch Stimmabgabe des Festivalpublikums an einen Beitrag aus dem Wettbewerb Dokumentarfilm.
Unsere herzlichen Glückwünsche gehen an die Filmteams!
Nach dem letzten Festivaltag am morgigen Sonntag ist das Streaming-Angebot des Filmfestivals noch bis zum 5. Februar um 23:59 Uhr verfügbar.
Zur FFMOP-Pressemitteilung: Preisträger:innen beim 45. Filmfestival Max Ophüls Preis
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