Alumni-News

Alumnibefragung 2019

Unsere Alumni sind zufriedener, verdienen besser und würden rückblickend ihren Studiengang an der Filmuni erneut wählen

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Auditorium, Zeugnisvergabe am 10.12.2019

In Abständen befragt das Filmuni-Qualitätsmanagement-Team unsere Alumni – so geschehen 2010, 2015 und zuletzt 2019. Befragt wurden die jeweils vorangegangenen vier Abschlussjahrgänge.

So zielte die Umfrage letztes Jahr auf die Absolventinnen und Absolventen der Jahre 2015 – 2018. Im Schnitt nahmen 39 % (absolut: 172) von ihnen teil, wobei die Rücklaufquote (response rate) von Studiengang zu Studiengang variierte. Mit sensationellen 79 % lagen die Regie-Alumni weit vorn.

Das Panel bestand aus 86 Frauen und 82 Männern. 68 der online befragten Teilnehmer*innen erlangten einen Bachelor-, 48 einen Master-Abschluss und 56 machten noch ihr Diplom.

Die Umfrage wurde vom QM-Team ausgewertet. Die Qualitäts- und Evaluierungskommission des Senats diskutierte die Resultate und nach der Freigabe durch den Senat wurde die Studie hochschulintern veröffentlicht.

Ergebnisse

Tätigkeitsfelder und Beschäftigungssituation

Was die Tätigkeitsfelder betrifft, in denen unsere Absolventinnen und Absolventen nach dem Studium hauptsächlich arbeiten (Mehrfachnennungen waren möglich), akquirieren die beiden Bereiche "Film" und "Fernsehen" mit 52 % die meisten. Dennoch ließen sie in der Summe und im Vergleich zur Studie 2015 deutliche 15 % nach.

Im Bereich "Online" sieht es in der Tendenz ähnlich, doch - mit nur minus 3 % - ausgeglichener aus.

Während die vorangegangenen Umfragen weitere Tätigkeitsfelder der Kategorie "Sonstiges“ zuordneten und diese für 2010 mit 28 % und für 2015 mit 20 % ausweisen, wird in der jüngsten Umfrage weiter differenziert. Erstmals werden die Kategorien "Theater", "Musik", "Lehre/Weiterbildung/Forschung", "Festival/Event", "Hörfunk/Hörspiel", "Games" und "Bildende Kunst" gesondert erfasst.

Abb. 1

Befragt nach der Beschäftigungssituation – auch hier waren Mehrfachnennungen möglich – arbeitet die Mehrheit hauptsächlich freiberuflich oder selbständig, und die Zahl der Arbeitssuchenden ist erfreulich gering.

Abb. 2 (Angaben in absoluten Zahlen)

Die Frage, ob mit der beruflichen Tätigkeit der Lebensunterhalt bestritten werden kann, beantworteten 81,4 % mit ja. Das sind deutlich mehr als noch 2010 (74,8 %) und 2015 (71,1 %).

Die Brutto-Jahresgehälter stiegen gegenüber den Werten von 2015 (jeweils in Klammern) deutlich. Unter 15.800 € p.a. verdienen aktuell nur noch 16,4 % (37,9 %) der Befragten. Zwischen 15.800 und 30.000 € liegen die Einkünfte von 32,8 % (35,3 %). Zwischen 30.000 und 60.000 € ordnen sich 35,1 % (13,4 %) ein und 5,3 % (1,7 %) gehen mit mehr als 60.000 € brutto im Jahr nach Hause. 10,5 % (11,8 %) machten keine Angaben.

Berufseinstieg

Bestand 2010 und 2015 das Panel – mit Ausnahme der Schauspielerinnen und Schauspieler – hauptsächlich aus Ehemaligen mit Diplom-Abschlüssen, wird die Frage, inwieweit sich die Proband*innen durch das Studium für ihren jeweiligen Arbeitsbereich gut vorbereitet fühlen, jetzt mehrheitlich von Proband*innen mit BA- und MA-Abschluss beantwortet. Wobei angesichts zu geringer Fallzahl belastbare Aussagen nur für die Studiengänge Cinematography, Regie und Montage getroffen werden können.

Ausgehend von den Skalenwerten 1= sehr gute Vorbereitung, 3 = neutral und 5 = sehr schlechte Vorbereitung auf den jeweiligen Arbeitsbereich, ergab sich ein Mittelwert von 2,77 für das BA-Studium und mit 2,67 ein geringfügig besserer Wert für das MA-Studium. Mit 2,0 wurde das MA-Studium Montage als am besten auf den Beruf vorbereitend bewertet. Mit jeweils 3,2 wurden lediglich das BA- und das MA-Studium Regie unterdurchschnittlich eingestuft.

Das persönliche Netzwerk (34 %) und Stellenausschreibungen (19 %) sind immer noch maßgeblich für den Weg in den Beruf - mit leichten Verschiebungen gegenüber 2015 (- 7 % bzw. + 4 %). Bei Initiativbewerbungen gibt es mit + 4 % einen leichten Anstieg. In gleichem Maße nahm auch der Berufseinstieg über Praktika zu.

Abb. 3

Aufgrund ihres Geschlechts fühlen sich immerhin 16,3 % der Frauen und 3,7 % der Männer bei der Jobsuche benachteiligt. Wogegen sich eine deutliche Mehrheit - 74 % der Frauen und 89 % der Männer - dazu bekannte, weder durch Geschlecht, Aussehen, soziale Herkunft, Nationalität, Religionszugehörigkeit, sexuelle Orientierung/Identität oder Behinderung bei der Jobsuche  diskriminiert worden zu sein.

Der Anteil derjenigen, die sich beim Berufseinstieg von der Filmuni unterstützt fühlten, erhöhte sich mit 25,9 % merklich gegenüber 2015 (19,3 %). Der Filmuni-Gründungsservice gewann hier an Bedeutung, wurde von 20,7 % der Befragten in Anspruch genommen.

Danach befragt, ob unter Berücksichtigung aller Aspekte die jetzige berufliche Situation den Erwartungen bei Studienbeginn entspricht, schätzen immerhin 44,5 % sie als besser bzw. viel besser ein.

Qualität der Lehre, Praxis und Branchenbezug

Die Qualität der Lehre wurde - ausgehend von den Skalenwerten 1= sehr gute Qualität, 3 = neutral und 5 = sehr schlechte Qualität – im Mittel mit 2,33 nicht nur besser bewertet als 2015 (2, 6). Die Bewertungen der einzelnen Studiengänge waren auch ausgeglichener. Mit 2,6 (3,3) für den Studiengang mit der schlechtestes Bewertung und 1,7 (1,8) für den mit der besten Bewertung näherten sie sich weiter an.

Hinsichtlich des Praxisbezugs der Lehre blieben die Bewertungen - ausgehend von den Skalenwerten 1= sehr guter Praxisbezug, 3 = neutral und 5 = sehr schlechter Praxisbezug – im Vergleich zu 2015 mit einem Mittelwert von 2,4 annähernd gleich.

Ein ähnliches Bild zeigt die Bewertung der Lehre hinsichtlich ihres Bezugs zur Branche. Mit den Skalenwerten 1 =  sehr guter Bezug, 3 = neutral und 5 = schlechter Bezug blieb das Mittel bei 3,1.

Bezüglich der Studienangebote und -bedingungen ihres jeweiligen Studiengangs an der Filmuniversität schätzen mehr als zwei Drittel vor allem die gebotene Möglichkeit zum Experimentieren

Tätigkeitsanforderungen

Bezüglich der Kernkompetenzen, die den Befragten ihrer Meinung nach von der gegenwärtigen Tätigkeit abverlangt werden, ergibt sich nachstehende Rangfolge – erstellt auf der Basis der Werte 1 = stark gefordert und 2 = gefordert einer 5-gradigen Skala:

  1. Fähigkeit, sich selbst und den Arbeitsprozess zuorganisieren (88,4 %)
  2. Teamfähigkeit (88,3 %)
  3. Fähigkeit, unter Druck gut zu arbeiten (87,7 %)
  4. Fähigkeit, kreative Ideen und Lösungen zu entwickeln (83,6 %)
  5. Fähigkeit, Netzwerke aufzubauen und zu nutzen (74,9 %)
  6. Interdisziplinäres Denken (69,6 %)
  7. Fähigkeit, die Selbstvermarktung aktiv zu betreiben (67,3 %)
  8. Verhandlungsgeschick (65,5 %)
  9. Führungsfähigkeit (62,5 %)
  10. Fähigkeit zur künstlerischen Zusammenarbeit (60,6 %)
  11. Gespür für gesellschaftliche Strömungen und Entwicklungen (60,3 %)
  12. Künstlerische Ausdrucksfähigkeit (59,8 %)
  13. Kenntnis des Marktes (59,1 %)
  14. Fremdsprachenkenntnisse (51,8 %)
  15. Interkulturelles Bewusstsein (49,1 %)
  16. Kompetenz im Bereich Selbstständigkeit /Existenzgründung (48,8 %)
  17. Künstlerisches Selbstbewusstsein/eigene Autor*innenschaft (48,6 %)
  18. Genderkompetenz (32 %)
  19. Fähigkeit, Projektanträge - etwa Förder- oder Drittmittelanträge - zu stellen (25,9 %)
  20. Fähigkeit, wissenschaftlich zu arbeiten (18,1 %)

Danach befragt, wie wichtig dem ersten Arbeitgeber bzw. der ersten Arbeitgeberin bei der Entscheidung für die Beschäftigung bestimmte Aspekte ausschlaggebend waren, zeigt sich die folgende Wichtung  – erstellt auf der Basis der Werte 1 = sehr wichtig und 2 = wichtig einer 5-gradigen Skala:

  1. Praktische / berufliche Erfahrungen während des Studiums (93,1 %)
  2. Persönliche Kontakte (67,9 %)
  3. Studienfach/Studiengang (62,8 %)
  4. Empfehlungen / Referenzen von Dritten (44,5 %)
  5. Fremdsprachenkenntnisse (36,8 %)
  6. Ruf der Filmuniversität (32,8 %)
  7. Studienerfolge - z. B. Filme, Preise, Stipendien o. Ä. (27,6 %)
  8. Auslandserfahrungen (25,5 %)
  9. Abschlussarbeit (18,6 %)
  10. Abschlussniveau - z. B. Diplom, Bachelor, Master, Promotion (17,4 %)
  11. Abschlussnoten (9 %)

Alumni-Netzwerk

Das Alumni-Netzwerk kennen mit immerhin 60 % der Befragten inzwischen deutlich mehr. Weitere 9 % nutzen es sogar. Doch einem knappen Drittel ist es – ungeachtet der inzwischen deutlich gestiegenen Reichweite - immer noch gänzlich unbekannt.

Die meisten Befragten (67,4 %) arbeiten weiter mit ihren ehemaligen Kommiliton*innen oder Alumni zusammen. Knapp zwei Drittel (59,6 %) wünschen sich eine noch bessere Vernetzung.

Fazit

Danach befragt, wie zufrieden die Alumni mit ihrem Studium insgesamt sind, positionieren sich alle mit MA-Studium (2,0) vor jenen mit BA-Studium (2,1) und Diplom-Studium (2,2) – jeweils ausgehend von den Skalenwerten 1= sehr zufrieden, 3 = neutral und 5 = sehr unzufrieden. Damit sind sie insgesamt zufriedener als 2015 (2,3).

So verwundert es nicht, dass rückblickend mehr als zwei Drittel (78 %) ihren Studiengang erneut wählen würden und - darüber freuen wir uns ganz besonders - 63 % zum Studieren auch wieder an die Filmuniversität nach Babelsberg kämen.