Tirza Seene: Antisemitismus und Film - Eine Rezeptionsgeschichte. Vorschläge für die Untersuchung eines komplexen Zusammenhanges

Das Forschungsprojekt setzt sich zum Ziel, das undurchsichtige Feld Antisemitismus und Film zu strukturieren. Dabei sollen nicht Darstellungen von Juden und Jüdinnen, sondern vielmehr Diskurse über Film im Fokus stehen.

Projektbeginn:
2020
Projektabschluss:
2023

Haben antisemitische Darstellungsweisen im Film in der Forschung bereits große Beachtung gefunden, so steht eine Untersuchung des abstrakten Zusammenhanges Antisemitismus und Film noch aus. Das zentrale Anliegen des Dissertationsprojektes ist es, die disparaten Forschungsansätze des Feldes zusammenzutragen und einzuordnen, um zu einer Strukturierung des Komplexes zu gelangen. Dazu soll eine Typologie der Forschungsliteratur zu Antisemitismus und Film entwickelt werden, die ihre disziplinären Verortungen und die jeweiligen Verständnisse von Antisemitismus berücksichtigt.

Das Dissertationsprojekt macht dabei den Vorschlag, Diskurse über Film in den Fokus zu rücken. So werden die Prozesse der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Film fokussiert, um der Dynamik des Gegenstands Antisemitismus gerecht zu werden und dessen diskursive Verschiebungen aufdecken zu können. In der Frage, welche Argumentationsmuster in Diskussionen um Antisemitismus und Film bedient werden und welche Funktion dem Antisemitismus jeweils zugeschrieben wird, kann ein differenzierteres Bild eines als antisemitisch diskutierten Films gezeichnet werden. Liest man verschiedene Debatten zusammen, können ihre jeweiligen inhaltlichen sowie strukturellen Muster zudem Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten in den Diskursen zutage bringen, anhand derer die Bedeutungen von Antisemitismus im Kontext einer jüdischen Filmgeschichte konkretisiert werden können. 

  • Projektleitung: Tirza Seene
  • Kontakt:  t.seene@filmuniversitaet.de
  • Zur Person: Tirza Seene hat ihren B.A. Abschluss in Empirischer Kulturwissenschaft und Judaistik in Tübingen erworben. 2020 hat sie ihr Masterstudium Judaism in Historical Context: Modern Judaism and Holocaust Studies an der Freien Universität Berlin und dem Touro College Berlin abgeschlossen, welches sich durch die Kombination aus historischer Holocaustforschung und Jüdischen Studien auszeichnet. Während dem Master hat sie sich schwerpunktmäßig mit antisemitischen Darstellungsweisen im Film beschäftigt und einen Auslandsaufenthalt an der Tel Aviv University absolviert.
  • Webseite: juedischefilmgeschichte.de
  • Betreuer*innen Promotion: 
  • Wissenschaftliche Promotion im Studiengang: Medienwissenschaft