Film als Katalysator sozialer Transformation

Mit dem Forschungsprojekt „Film als Katalysator sozialer Transformation“ startet an der Filmuniversität eine umfassende Untersuchung zur gesellschaftlichen Wirkkraft des Kinos. Das Bündnis aus Wissenschaft und Filmpraxis wird für vier Jahre von der VolkswagenStiftung gefördert. Es erforscht, wie Filme einen Austausch über Themen wie Menschenrechte, Umweltschutz oder Demokratie anstoßen und wie sie Impulse zum Diskutieren und Handeln geben. Das Projekt wird neue Erkenntnisse zu Angebot, Wirkungsweisen und Rahmenbedingungen gesellschaftsrelevanter Filme erarbeiten und daraus konkrete Handlungsempfehlungen ableiten. Das Ziel: Filme sollen ihr Potenzial für die Gesellschaft zukünftig voll entfalten können.

Projektbeginn:
2025
Projektabschluss:
2029
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Das Forschungsprojekt Film als Katalysator sozialer Transformation untersucht erstmals systematisch, wie Kinofilme in Deutschland zu gesellschaftlichen Diskussionen und Entwicklungen beitragen. Filme zu Themen wie Umweltschutz, Menschenrechten oder sozialer Ungleichheit besitzen eine große Kraft: Durch intensive, vielschichtige Erlebnisse machen sie komplexe Zusammenhänge verständlich, lassen uns andere Lebenswirklichkeiten mitfühlen, regen Diskussionen an und schaffen Räume, in denen Menschen sich für den Austausch öffnen.

Die Bandbreite solcher Filme ist enorm, sie reicht von dokumentarischen Impact-Filmen über Spielfilm-Genres bis zum künstlerischen Experiment. Doch bleibt ihr Potenzial zu Erkenntnis und Verständnis oft ungenutzt. Was müsste sich im Umgang mit diesen Filmen ändern, damit sie positive Wirkungen besser entfalten können? Wie können Kinos ihre Rolle als Räume engagierter Öffentlichkeit bewahren? Wie entstehen Verbindungen zwischen der Leinwand und Klassenzimmern, Parlamenten, Redaktionen oder Gemeinschaften? Und wie können Maßnahmen der Produktion, Verbreitung und Vermittlung von Filmen dabei helfen?

Solche Fragen stehen im Zentrum des neuen Forschungsprojekts, das von der VolkswagenStiftung von 2025 bis 2029 gefördert wird. Es untersucht, wie Kinofilme zu Themen der UN-Nachhaltigkeitsziele wirken, mit welchen Hürden sie bei ihrer Produktion und Verbreitung konfrontiert sind und welche Strategien dabei helfen können, ihre Kraft für die Aushandlung großer Zukunftsthemen besser zu nutzen. 

Unter Leitung von Prof. Dr. Jens Eder erforschen drei Teilprojekte an der Filmuniversität das Angebot solcher Filme in Deutschland, ihre Wirkungsweisen und ihre strukturellen Rahmenbedingungen. Ein Netzwerk erfahrener Praxispartner:innen – AG DOK (Berufsverband Dokumentarfilm), AG Verleih, Jetzt & Morgen, Planet Narratives und Mission Wertvoll – wirkt intensiv am Forschungsprozess mit. Durch konkrete Handlungsempfehlungen für Filmpraxis, Kulturpolitik und Zivilgesellschaft wird das Projekt das Potenzial des Films zur gesellschaftlichen Verständigung stärken.

Jens Eder fasst zusammen: „Dieses neuartige Bündnis zwischen Wissenschaft und Praxis bietet große Chancen auf Erkenntnisse, die für beide Seiten essenziell sind.“ Saskia Vömel (Jetzt & Morgen / AG Verleih) ergänzt: „Filme ermöglichen einen einzigartigen Austausch von Perspektiven und Erfahrungen. Sie schaffen Verständnis für Realitäten, die weit weg erscheinen, und stellen Fragen, bei denen wir im Alltag oft zu schnell urteilen. Diese Kraft besser zu verstehen, wissenschaftlich zu belegen und konkret nutzbar zu machen, ist nicht nur für die Filmbranche, sondern für unsere gesamte Gesellschaft von zentraler Bedeutung.“

 

Projektleiter

Projektmanagerin

Wissenschaftliche Mitarbeitende/Promovierende

Wissenschaftliche Hilfskraft

Weitere Projektbeteiligte

Gefördert durch