Summer School "Film und immersive Medien in der Erinnerungsarbeit"

Foto: Kristina Tschesch

Wie erzählen wir Geschichte? Wie prägen audiovisuelle Medien die Erinnerung an Holocaust und andere Erinnerungsthemen? In der Summer School zeigen wir, wie sich Film, immersive und soziale Medien als digitaler Zugang zur Vergangenheit verstehen lassen und laden dazu ein, über die Möglichkeiten und Grenzen dieser audiovisuellen Medien für Erinnerungsarbeit nachzudenken.

Kurstermin: 9.-12. September 2024 Teilnehmendenzahl: max. 25 Personen
Veranstaltungsort: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Zielgruppe: Gedenkstättenmitarbeiter*innen und Multiplikator*innen der politischen Bildungsarbeit, Nachwuchswissenschaftler*innen sowie Akteur*innen der Filmbildung oder Mitarbeiter*innen aus dem Museumskontext und Archiven
Sprache: Deutsch Bewerbungsfrist: 07. Juli 2024 (Teilnahme kostenlos)

Die Summer School lädt ein, sich zu vernetzen, um auf die Herausforderungen des schnellen digitalen Wandels sowie die zunehmende Bedeutung von (immersiven) Medien und Bewegtbild in der Erinnerungsarbeit vorzubereiten und ihre Möglichkeiten und Grenzen zu vermitteln. Neben wissenschaftlichen Vorträgen, Diskussionsrunden werden praktische Workshops, u.a. zu VR- und AR-Formaten, und Filmvorführungen angeboten. Zahlreiche Praxisbeispiele zu den Themen Erinnerung an die Shoah, postmigrantische Perspektiven und mediale internationale Erinnerungsprojekte werden vorgestellt und kritisch diskutiert.

Ab diesem Jahr bieten wir im Anschluss an die Summer School eine berufsbegleitende Weiterbildung an.

Jetzt hier bewerben bis zum 7. Juli 2024

Inhalt

Die viertägige Summer School widmet sich anhand verschiedener Themenschwerpunkte diesen Fragen und beleuchtet, wie wir uns mit Geschichte audiovisuell auseinandersetzen und Zeitzeugnisse im digitalen Raum erfahrbar und vermittelbar machen können. Dabei setzen Referent*innen in theoretischen Inputs und Vorträgen den wissenschaftlichen Rahmen zur Auseinandersetzung mit medialer Erinnerung. Daneben werden konkrete Technologien und Projekte vorgestellt, die an der Filmuniversität, im deutschsprachigen und internationalen Raum entwickelt und erprobt wurden In praxisorientierten Workshops und Gesprächen wird die eigene Perspektive auf die Geschichte reflektiert und diskutiert, wie Film und immersive Medien in die eigene Praxis integriert werden kann. Verschiedene Filmvorführungen bieten zudem Raum zur diskursiven Auseinandersetzung mit Erinnerungsperspektiven und (Grenz-)Erfahrungen. Diese Screenings werden zum Teil von Filmgesprächen mit den Filmschaffenden begleitet.

Themen

  • Audiovisuelle Erinnerung an die Shoah heute
  • Erinnern in der postmigrantischen Gesellschaft, Multiperspektivität und Partizipation
  • Erinnerung - Internationale Perspektiven
  • Projektplanung, Vermittlungsmethoden und Partizipationsmöglichkeiten

Ziele

  • Einblick in aktuelle Vermittlungsprojekte, die verschiedene digitale Medien und Technologien nutzen, um Geschichte immersiv erfahrbar zu machen
  • Erwerb von technologischen und medienästhetischen Grundlagenkenntnissen für die (Weiter-)Entwicklung eigener, praxisorientierter Vermittlungsangebote
  • Austausch und Gespräche mit einschlägigen Expert*innen, Wissenschaftler*innen und Forscher*innen aus dem Bereich

Leitungsteam

Dr. Lea Wohl von Haselberg

Lea Wohl von Haselberg forscht als Film- und Medienwissenschaftlerin an der Schnittstelle von Medienwissenschaften und jüdischen Studien zu der Repräsentation jüdischer Themen in bundesrepublikanischen Diskursen, jüdischer Filmgeschichte und (audiovisuellen) Erinnerungskulturen. Sie ist Mitherausgeberin des Magazins Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart und Kuratorin des Jüdischen Filmfestivals Berlin Brandenburg. Seit 2017 leitet sie verschiedene Forschungsprojekte an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, unter anderem die vom PostDoc Network Brandenburg geförderte Nachwuchsforschungsgruppe »Was ist jüdischer Film?« sowie das DFG-Projekt »Jewish Film Heritage«, das Teil des DFG-Schwerpunktprogramms Jewish Cultural Heritage ist.

Tatiana Brandrup

Als Gastprofessorin forscht Tatiana Brandrup im Rahmen des Projekts „Kollisionen“ nach Wegen, die Wohnung des russischen Regisseurs Sergej Eisenstein in VR zugänglich zu machen. Sie studierte Ethnologie und Dokumentarfilm u.A. bei Jean Rouch in Paris, Drehbuch und Spielfilmregie in New York und an der HFF München. Tätigkeit als Regisseurin, Autorin, Dramaturgin und Dozentin. Von 2009 – 2019 lebte und arbeitete sie in Moskau und Tel Aviv. Für ihren Film „Cinema: A Public Affair“, der auf der Berlinale 2015 Premiere feierte, begleitete sie Naum Kleimans Forschung zu Sergej Eisenstein mehrere Jahre. Der Film lief weltweit auf 28 Filmfestivals und ein Jahr lang in deutschen Kinos.

Monika Richter

Kultur- und Bildungsmanagerin mit den Schwerpunkten Filmkultur, internationale Partnerschaften sowie kulturelle Bildung. Nach ihrer Tätigkeit als Kulturmanagerin für das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Polen von 2007 bis 2009, war die studierte Diplom-Sozialwissenschaftlerin von 2009 bis 2020 verantwortlich für den Aufbau und der Durchführung des polnischen Filmfestivals „filmPOLSKA“ des Polnischen Instituts Berlin. Parallel dazu arbeitete sie freiberuflich in unterschiedlichen Funktionen für verschiedene Institutionen, unter anderem für die European Film Academy und die Berlinale. 2009 bis 2012 wirkte sie zudem als pädagogische Mitarbeiterin in einem berufsorientierenden Kulturprojekt für Jugendliche mit. Seit 2018 ist sie für die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF tätig, wo sie seit 2020 die Leitung der Filmuni Summer School & Kinderfilmuni innehat.

Bewerbung & Teilnahme

Die Summer School wendet sich vorrangig an Verantwortungsträger*innen, Projektleiter*innen, Multiplikator*innen und Akteur*innen gesellschaftlicher Erinnerungsarbeit, seien es kleine Initiativen oder Vereine, Gedenkstätten oder Institutionen der politischen Bildung, Museen oder Kultureinrichtungen sowie Nachwuchswissenschaftler*innen, Künstler*innen und Akteur*innen der Filmbildung und/oder Erinnerungsarbeit

Die Bewerbung erfolgt online über unser Anmeldeformular unter der Angabe folgender Informationen: 

  • Name der teilnehmenden Person
  • Kontaktdaten und Email-Adresse
  • Name der Institution und Position
  • Kurze Motivation der Teilnahme und Bezug zur eigenen Praxis, ggf. mit Links (ca. 500 Wörter)

Bewerbungsfrist: 7. Juli 2024. Die Teilnahmeplätze sind begrenzt. Zusagen erfolgen bis zum 19. Juli 2024.

Kosten

Die Teilnahme ist kostenlos. Im Programm inbegriffen sind Mittagessen sowie Kaffee und Snacks. Reise- und Unterbringungskosten müssen von den Teilnehmer*innen selbst getragen und organisiert werden. Wir haben ein kleines Kontingent an Hotelzimmern in nahe gelegenen Hotels reserviert. Melden Sie sich gerne bei Interesse bei uns.

Referent*innen

Die Summer School “Film und immersive Medien in der Erinnerungsarbeit” wird unterstützt und gefördert von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), der CHRYSANTIL Stiftung sowie der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS in Kooperation mit der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD) undBrandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte.